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Zuversicht für die steirische Wintersaison

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Während Wien im Oktober ein Nächtigungsminus von 75 Prozent verzeichnete, gab es in der Steiermark ein Plus von vier Prozent. Landeshauptmann Schützenhöfer blickt mit vorsichtigem Optimismus auf die anstehende Wintersaison.

Besonders trifft es die Städte: Veranstaltungen sind abgesagt, die Museen geschlossen, der Kongresstourismus liegt flach – darunter leiden Hotels und Pensionen in den Städten und ihre Mitarbeiter. Das zeigte sich noch vor dem zweiten Lockdown, im Oktober: Da verzeichnete Wien um drei Viertel weniger Nächtigungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Bundesländer hingegen durften sich über ein deutliches Plus freuen: das Burgenland über 23 Prozent, Kärnten über 14,5 Prozent und die Steiermark über immerhin vier Prozent.

Der zweite Lockdown dürfte sich zwar schädlich auf die Zahlen auswirken. Aber der steirische Landeshauptmann, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), ist zuversichtlich, „dass sich das grüne Herz Österreichs auch im Winter 2020/2021 als Urlaubsland behaupten kann“. Wichtig sei, dass die Infektionszahlen sinken. „Hier sind wir alle gefordert, einen Beitrag zu leisten.“ Die kommende Wintersaison werde für den heimischen Tourismus eine große Herausforderung. „Die aktuelle Situation erschwert langfristige Planungen und erfordert hohe Flexibilität“, sagt Schützenhöfer. Die Betriebe hätten im vergangenen Sommer allerdings eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie ihren Gästen ein sicheres Urlaubserlebnis bieten können, „und sind auch für die nächsten Monate gerüstet“.

Neue Struktur für Regionen

Auch abseits der Coronapandemie ist im steirischen Tourismus so einiges im Umbruch. Die Landesregierung ist dabei, die Strukturen umzukrempeln: Aus den bisher 96 Verbänden sollen elf „Erlebnisregionen“ mit jeweils nur noch einem Verband werden. Mit dieser Straffung sollen die Strukturen effizienter und das Marketing besser werden. Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) hält die bisherigen Strukturen zu kleinteilig. Mit der Reform entstünden vergleichbare Regionen und Strukturen „mit mehr Schlagkraft nach außen hin und klaren Positionierungen“, sagte sie unlängst zur Austria Presse Agentur. Jeder Verband solle künftig einen hauptamtlichen Geschäftsführer und etwa sechs Mitarbeiter haben, die Profis auf ihren Gebieten sind. Das Land Steiermark fördert die Neustrukturierung im Tourismusbereich: Die Verbände erhalten in Summe 2,4 Millionen Euro.

Deutschland hat Ende Oktober eine Reisewarnung für Österreich verhängt, ausgenommen sind aktuell (Stand: 16. November) lediglich die Gemeinde Jungholz in Tirol und das Kleinwalsertal in Vorarlberg. Für Österreich-Reisende aus Deutschland bedeutet das, dass sie nach ihrer Heimkehr für 14 Tage in Quarantäne müssen.

Was bringt der Winter?

Entsprechend pessimistisch blicken Österreichs Betriebe in den Winter: Vor allem in den Städten rechnet man mit einer besonders schlechten Wintersaison. Die Branche erwartet bis zum Sommer 2021 eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, zeigte eine Erhebung der Unternehmensberater von Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) am 9. November. Dafür wurden 400 Unternehmer befragt.

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