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Mayr-Melnhof Holz: Großinvestition des Holzprofis

(c) Sabine Hoffmann
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2019 legte die Mayr-Melnhof Holz Holding AG vor allem den Grundstein für ein Brettsperrholzwerk in Leoben.

2019 war für die Mayr-Melnhof Holz Holding AG mit Hauptsitz in Leoben ein zweiseitiges. Einerseits konnten die Produktions- und Absatzmengen im Vergleich zu 2018 gesteigert werden. Fallende Verkaufspreise für die Produkte führten jedoch zu einem leichten Umsatzrückgang. Der lag im Geschäftsjahr 2019 bei rund 669 Millionen Euro. „Wir haben 2019 zum siebenten Mal in ununterbrochener Reihenfolge unser Ergebnis (EBT) verbessert, dementsprechend ziehen wir eine positive Bilanz“, sagt Richard Stralz, der CEO der Mayr-Melnhof Holz Holding AG. „Vollauslastung in allen Produktionen und Rekordeinschnitte mit allen Sägewerken waren sicherlich ein erwähnenswertes Highlight. Im Dezember 2019 gaben wir den Startschuss für das neue „Brettsperrholzwerk Leoben“, ein Großprojekt mit rund 130 Millionen Euro Investitionssumme, das 2022 in Betrieb genommen wird und damit der stark steigenden Nachfrage am Markt gerecht wird.“

Im Export lief das erste Halbjahr 2019 auf der ganzen Welt gut. „Die Eintrübung begann im zweiten Halbjahr und wurde dann Anfang 2020 durch Corona noch verstärkt.“

Reformwünsche

Die Branche steht vor zahlreichen Herausforderungen. Rohstoffverfügbarkeit und Klimawandel sind derzeit die Dauerbrenner. „Die österreichische Holzindustrie muss schon jetzt Rohstoff importieren, weil im Inland zu wenig geerntet wird“, sagt Stralz. „Dies obwohl jährlich mehr Holz nachwächst, als geerntet wird. Verlässlich und konstant verfügbarer Rohstoff ist ein absolutes Muss für unsere Branche.“

Auch der Klimawandel ist spürbar. „Der führt in Österreich dazu, dass sich der Wald verändert. Die Erderwärmung und zunehmende Trockenheit führen dazu, dass der „Brotbaum“ Fichte in vielen tiefen Lagen nicht überleben wird. Hier gilt es die richtigen Züchtungen, geeignete Baumartenverteilungen und richtige Bestockung wissenschaftlich zu erforschen, damit für nachfolgende Generationen die Waldbewirtschaftung auskömmlich und interessant bleibt.“

Schwer im Magen liegen auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Holzhochbauten werden durch veraltete Bauordnungen massiv erschwert und damit verteuert. „Speziell der Brandschutz sei hier angeführt. Abgesehen von neun unterschiedlichen Bauordnungen in Österreich wird dem Faktum, dass Holz zwar brennt, dies aber berechen- und damit kalkulierbar, absolut nicht Rechnung getragen. Hier braucht es dringendst eine Reform, denn Holzbauten sind ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.“Letztlich bleibt auch das Thema Fachkräftemangel eine Dauerherausforderung.

Erwartungen 2021

Ziel der Mayr-Melnhof Holz ist, die geplanten Investitionen umzusetzen und die Großinvestition am Standort Leoben voranzubringen. „Die Auswirkungen der Corona- welle sind nicht abschätzbar, wir gehen aber davon aus, dass der Zuspruch zu Holzprodukten mit und ohne Corona stark steigt.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2020)

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