Kommentar

Digital nach vorn blicken

(c) Marija Kanizaj
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Es ist immer der Zeitpunkt für eine Portion Mut und Zuversicht, aber gerade jetzt könnte er nicht richtiger sein.

In den letzten Monaten war jeder einzelne Tag eine Herausforderung für sich. Die Folgenden werden unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und unser innovatives Unternehmertum in neue Höhen führen, wenn wir das wollen. Davon bin ich überzeugt.

Die steirische Industrie war und ist gut gerüstet, obwohl der Schaden ohne jeden Vergleich ist und die Erholung Geduld benötigen wird. Wie können wir also genau jetzt mutig und zuversichtlich sein? Weil es in uns ist und weil wir es wollen. Die Zuversicht gründet auf einer starken steirischen Gemeinschaft und darauf, immer schon Neues zu wagen. Das ist die Einstellung, um gut durch und dann gestärkt aus der Krise zu kommen. Wir wissen hier und bei Klimafragen, worauf wir mit großem Einsatz zu setzen haben: Digitale Geschäftsmodelle, digitale Kompetenzen. Einfach darauf, die digitale Transformation maximal zu dynamisieren.

Die Steiermark muss umfassend die Chancen der Digitalisierung nutzen. Auch im Gesundheits-, Bildungs- und Verwaltungsbereich. In der Industrie ist Digitales vielfach schon weit fortgeschritten, es werden gerade jetzt hohe Investitionen getätigt, um die Prozesse der Forschung und Entwicklung, der Fertigung und Dienstleistungen zukunftsweisend digital auszurichten.

Mit einer gemeinsamen Strategie, die auch ein voneinander Lernen fördert, haben wir die besten Chancen, alle ins Boot zu holen. Neue Kompetenzen werden nachgefragt, Berufsbilder, die wir heute noch nicht benennen können, entstehen.

Eine zentrale Herausforderung wird die Qualifizierung darstellen. Wir alle wissen, dass Corona am Fachkräftemangel nichts verändert hat und die Lücke von Angebot und Nachfrage jener vom Frühjahr um nichts nachsteht. Hier ist es an uns zu ermuntern und zu motivieren. Junge Menschen leben in der digitalen Welt, nutzen aber noch nicht die Berufschancen. Allen anderen werden wir gemeinsam mit den Sozialpartnern die Sorge vor der Transformation nehmen. Umso wichtiger wird es also sein, das enorme Potenzial einer digitalisierten Steiermark bei den Menschen positiv zu verankern. Daran arbeiten wir intensiv.

Seit März haben unglaublich viele Menschen, Unternehmen und Organisationen bewiesen, wie rasch sie imstande sind, umfassend digital zu arbeiten, zu lehren oder zu lernen.

Trotz der herausfordernden Notlage waren enorme Entwicklungsschritte in allen Lebens- und Arbeitsbereichen zu sehen und darauf gilt es aufzubauen. Wir haben gezeigt, wie lernfähig und anpassungsfähig wir alle sind, und das stärkt die Zuversicht für eine sehr kraftvolle, wohltuende Zukunft der Steiermark und ihrer Bevölkerung. Die steirische Industrie wird dazu den Rückhalt geben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2020)

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