Zwischenbilanz

Mautspezialist Kapsch TrafficCom fährt schmerzhafte Verluste ein

Georg Kapsch: schmerzhafte Verluste
Georg Kapsch: schmerzhafte VerlusteREUTERS
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Kapsch TrafficCom steckt nach dem ersten Halbjahr tief in den roten Zahlen: Der Umsatz ist um 28,3 Prozent eingebrochen,  54 Millionen Euro Verlust wurden verbucht.

Die kundenseitig vorzeitig gekündigten Mautprojekte in Deutschland und der nicht mehr verlängerte Mautvertrag in Tschechien sind nicht die einzigen Sorgen des  börsennotierten Mautystemeanbieters Kapsch TrafficCom: Im ersten Halbjahr mussten Wertminderungen von Firmenwerten in Höhe von 21 Millionen Euro und weiterer immaterieller Vermögenswerte in Höhe von drei Millionen Euro vorgenommen werden. Der Wegfall umsatzstarke Projekte konnte im laufenden Geschäftsjahr nicht durch Neugeschäft kompensiert werden. Covid-19 bedingte Verzögerungen bei Ausschreibungen und Auftragserteilungen spielten dabei eine erhebliche Rolle.

Bei einigen Projekten, insbesondere in Nordamerika, wurden die Projektmargen angepasst und Drohverlustrückstellungen gebildet, was sich mit rund 32 Millionen Euro negativ auf das Betriebsergebnis auswirkte. Die Halbjahresbilanz fällt entsprechend aus: Das Ebit drehte von plus 8,8 auf minus 57,8 Millionen Euro. Unterm Strich blieb ein Verlust von 54 Millionen Euro nach zuvor 2,3 Millionen Euro Gewinn bei einem Umsatzeinbruch um 28,3 Prozent auf 257,5 Millionen Euro.

Die Nettoverschuldung stieg von 176 auf 213 Millionen Euro. Das entspricht einem Verschuldungsgrad von 163 Prozent. Die Eigenkapitalquote fiel von 25 auf 21 Prozent.

"Es schmerzt mich, das Unternehmen, das ich mit meinem Team praktisch von null aufbauen durfte, nach einer stetigen Aufwärtsentwicklung über die letzten 20 Jahre nun in dieser Verfassung zu sehen. Klar ist, wie wichtig es war, bereits vor dem Sommer ein Programm ins Leben zu rufen, um sowohl kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen zu definieren als auch die Basis für nachhaltiges Wachstum zu schaffen", sagt Firmenchef Georg Kapsch.

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