Fußball-Europacup

Herbstmeister St. Pölten auf dem internationalen Prüfstand

Stefanie Enzinger (l.) im Ligaspiel gegen Austria/Landhaus
Stefanie Enzinger (l.) im Ligaspiel gegen Austria/LandhausGEPA pictures
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Die SKN-Frauen treffen in der Champions-League-Qualifikation auf ZSKA Moskau. Ein Klassenunterschied zur Liga, für den Stefanie Enzinger die Kräfte sammelt.

St. Pölten. In der heimischen Bundesliga liegt St. Pölten wieder einmal auf Titelkurs, die Herbstsaison wurde am Wochenende makellos (47:4 Tore) abgeschlossen. Was die Winterkrone international wert ist, steht am Donnerstag (17 Uhr, live ORF Sport+) in der Champions-League-Qualifikation gegen ZSKA Moskau auf dem Prüfstand. Schaffen die SKN-Frauen nach Mitrovica (2:0) auch die zweite Hürde, wartet noch im Dezember die Hauptrunde und ein mögliches Duell mit Titelverteidiger Lyon oder Bayern München (Sarah Zadrazil, Carina Wenninger).

„Den Herbstmeistertitel sehen wir als Belohnung für die harte Arbeit. International können wir unsere Liga aber nicht vergleichen“, sagt Stefanie Enzinger. ZSKA hat neun russische Nationalspielerinnnen im Kader und ist national ebenso konkurrenzlos: In den jüngsten 34 Ligaspielen gab es nur eine Niederlage, der zweite Meistertitel in Folge ist schon besiegelt. Mit acht Treffern ist die SKN-Offensivspielerin Zweite der Schützenliste hinter Neulengbachs Lisa Kolb (9), die 29-Jährige weiß um das große Problem der Bundesliga. „Unser Trainingsniveau in St. Pölten ist hoch, aber in der Liga werden wir zu selten gefordert.“

Enzinger sieht die Herausforderung aber nicht nur in der Stärke des Gegners, sondern nach drei englischen Wochen auch in den eigenen Kraftreserven. „Wegen Corona konnten Spielerinnen auch nicht so geschont werden, aber unser Trainerteam hat das Programm sehr gut abgestimmt.“

Das EM-Ticket im Visier

Nach dem Europacup geht es für Enzinger zum Nationalteam, das in Frankreich (27. November) und gegen Serbien (1. Dezember) die zweite EM-Teilnahme fixieren kann. Zuletzt beim 0:0 gegen die Französinnen war sie die einzige Starterin aus der heimischen Liga, für einen Wechsel ins Ausland hat der Salzburgerin „der richtige Zeitpunkt gefehlt“. Sie hat eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert, macht seit September ihren BWL-Master. Bei Innsbruck und Sturm Graz arbeitete sie auch nebenher (fünf Jahre lang auch 40 Stunden), erst bei St. Pölten unterschrieb sie ihren ersten Profi-Vertrag.

Die Erinnerungen an die EM 2017 und ihr erstes Teamtor gegen Island sind Enzinger noch frisch in Erinnerung. „Gänsehaut. Erst im Rückblick wird bewusst, was wir ausgelöst haben.“ Bei der Endrunde 2022 in England hofft sie wieder dabei zu sein, „das wäre der perfekte Karriereabschluss“.

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