Brain Drain

Der fatale Exodus der Ärzte aus Rumänien

Kaum einen anderen Staat in Südosteuropa trifft die Corona-Pandemie so hart wie Rumänien. Jetzt rächt sich, dass in den vergangenen Jahren Tausende Ärzte in den Westen abgewandert sind

Ihre Auswanderung ins schwäbische Rottweil hat die rumänische Neurologin Ioana nie bereut. Als sie 2014 ihren damaligen Arbeitsplatz im rumänischen Cluj (Klausenburg) verließ, habe sie dort als Jungärztin inklusive Wochenendzulagen und Essensbons 350 Euro netto pro Monat verdient, berichtet die heute 34-jährige Fachärztin: „Junge Internisten kamen damals selbst nur auf 250 Euro netto im Monat. Und dafür hatten wir zu arbeiten, bis uns die Augen aus dem Kopf fielen."

Der wichtigste Grund für ihre Emigration nach Baden-Württemberg sei jedoch der „völlige Mangel an Respekt" im Berufsalltag gewesen – nicht nur von Seite der Patienten, sondern auch von den Vorgesetzten, erinnert sich die dreifache Mutter. Zum schlechten Arbeitsklima gesellten sich miserable Bedingungen: „Selbst Handschuhe und Masken mussten wir für unsere Arbeit selbst erwerben."

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