Suizidrate

Das stille Sterben der Südkoreanerinnen

Für Frauen ist das Leben im hochentwickelten Südkorea weniger rosig als man glaubt.
Für Frauen ist das Leben im hochentwickelten Südkorea weniger rosig als man glaubt. APA/AFP/ED JONES
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Die Corona-Pandemie hat Südkorea zwar erstaunlich rasch und gut in den Griff bekommen. Doch das Krisenjahr hat vor allem junge Frauen letztlich psychisch getroffen. Ihre Suizidrate ist massiv angestiegen.

Auf den ersten Blick mutet Südkoreas Navigieren durch das Corona-Jahr wie eine beeindruckende Erfolgsgeschichte an: Epidemiologisch hat die Regierung mit Hilfe aggressiver Kontaktverfolgung von Infizierten die Pandemie weitgehend unter Kontrolle gebracht, weniger als 500 Personen sind bisher an Covid verstorben, in einem Land mit mehr als 50 Millionen Einwohnern. Und auch wirtschaftlich hat Südkorea die Krise bereits überwunden: Laut einer Prognose der OECD wird das Bruttoinlandsprodukt bis Jahresende nur einen moderaten Einbruch von einem Prozent erleiden.

Doch hinter den nüchternen Zahlen spielt sich in der Gesellschaft eine stille Tragödie ab, die von den Medien des Landes lang ignoriert wurde. Die Suizidrate, ohnehin eine der höchsten aller entwickelten Industrienationen, steigt wieder.

Betroffen sind vor allem junge Frauen, die im Krisenjahr nur noch den Tod als Ausweg sehen. Von Jänner bis August wurden über ein Drittel aller Suizidversuche von Südkoreanerinnen in ihren Zwanzigern begangen. Die Todesrate in allein nur jener Altersgruppe ist um Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Prozent gestiegen – so drastisch wie in keinem anderen Bevölkerungssegment.

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