"Presse" exklusiv

Behördenstreit um Gefährlichkeit des Wien-Terroristen

Gedenken an die Opfer des Terrors in der Wiener Innenstadt.
Gedenken an die Opfer des Terrors in der Wiener Innenstadt.imago images/Viennareport
  • Drucken

Staatsschutzbehörden waren im Vorfeld uneins über die Gefährdungs-Einstufung des Terroristen K. F. Indessen wehren sich nun Kontaktpersonen von K. F. gegen die U-Haft. Einige Verdächtige haben bereits Beschwerden eingebracht.

Warum konnte man den Terroristen K. F. (20) nicht rechtzeitig stoppen? Diese Frage soll die von Innen- und Justizressort eingesetzte U-Kommission Mitte Dezember beantworten. Details sickern aber vorab durch: Es gab wohl Meinungsverschiedenheiten unter den Behörden. Auch falsch eingesetzte Ressourcen sind ein Thema. So schätzte das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) den späteren Täter, K. F. (er wurde von der Polizei getötet), offenbar als gefährlicher ein als das Landesamt (LVT), das für Islamisten-Beobachtungen hauptzuständig ist.

Das Instrument für eine derartige Einschätzung heißt RADAR-iTE (regelbasierte Analyse potenziell destruktiver Täter zur Einschätzung des akuten Risikos – islamistischer Terrorismus). Es wurde in Deutschland entwickelt und basiert auf Gemeinsamkeiten, die Täter aufweisen. Dafür wurden 88 Merkmale in den Bereichen „Gewalt“, „Umgang mit Behörden“, „Waffen“, „Militär und Ausreise“, „Radikale Szene“, „Wertvorstellungen“ oder „Soziale Eingebundenheit“ definiert, die in eine Datenbank eingespeist werden. Die Gefährlichkeit der Personen wird dann grundlegend in zwei Stufen gegliedert. Danach richten sich die Überwachungsmaßnahmen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.