Großbritannien

Schotten drängen auf Unabhängigkeit

APA/AFP/POOL/JANE BARLOW
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Mit abwertenden Worten zur Dezentralisierung spielt Premier Johnson den schottischen Nationalisten in die Karten.

Boris Johnson wollte in die Geschichte eingehen als der Mann, der Großbritannien aus der Europäischen Union geführt hat. Doch mehr und mehr ist er auf Kurs, jener Premierminister zu werden, in dessen Amtszeit das Vereinigte Königreich zerbrochen ist. Mit seiner Äußerung „die Dezentralisierung war eine Katastrophe“, löste er bei schottischen Konservativen blankes Entsetzen aus, während die Scottish National Party (SNP) ihr Glück kaum fassen konnte: „Die einzige Art und Weise, das schottische Parlament zu schützen und zu stärken, ist die Unabhängigkeit“, erwiderte First Minister Nicola Sturgeon.

Es war Labour-Premier Tony Blair, der 1997 einer Dezentralisierung des zuvor straff aus London regierten Vereinigten Königreichs zugestimmt hatte. In der Folge erhielten Schottland, Nordirland und Wales eigene Regionalparlamente und Landesregierungen mit beschränkten Befugnissen etwa in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und öffentliche Ordnung. „Damit schlagen wir den Nationalismus mausetot“, triumphierte damals der spätere Nato-Generalsekretär George Robertson.

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