Der Schlüsselsatz liegt nun bei 15,0 Prozent. Neuer Notenbank-Chef ist Naci Agbal.
Im Kampf gegen die Inflation und den Verfall der Landeswährung Lira erhöht die Zentralbank der Türkei die Zinsen kräftig. Nach dem von Staatschef Recep Tayyip Erdogan verordneten Wechsel an der Spitze der Notenbank hob sie den Schlüsselsatz am Donnerstag auf 15,0 von bisher 10,25 Prozent an. Experten hatten mit einer Erhöhung in diesem Umfang gerechnet.
Die Währungshüter sehen sich mit einer Inflation im zweistelligen Prozentbereich konfrontiert, zugleich hat die türkische Lira dieses Jahr einen Sinkflug hingelegt.
Erdogans Familie besetzt wichtige Posten
Auch die stark geschmolzenen Währungsreserven des Landes haben den Niedergang der Lira beschleunigt. Der türkische Präsident Erdogan ist ein erklärter Zinsgegner. Zuletzt hatte er jedoch eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik verkündet und gelobt, das Land stärker für ausländische Investoren zu öffnen. Im Zuge des Umbruchs wurde der ehemalige Finanzminister Naci Agbal zum Zentralbankchef ernannt. Zudem machte Erdogan den ehemaligen Vize-Regierungschef Lütfi Elvan zum neuen Finanzminister. Er folgt in dieser Funktion auf Erdogans Schwiegersohn Berat Albayrak.