Untersuchungsausschuss

Wirecard: Markus Braun verweigert Aussage

Former Wirecard CEO testifies before German parliamentary committee in Berlin
Former Wirecard CEO testifies before German parliamentary committee in Berlin(c) REUTERS (FABRIZIO BENSCH)
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Der Ex-Chef des Zahlungsdienstleisters Wirecard beantwortete keine Fragen. Der 51-jährige Wiener gab nur eine kurze Erklärung ab.

Ex-Wirecard-Chef Markus Braun hat vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Deutschland nur eine kurze Erklärung verlesen, verweigerte darüber hinaus aber jetzt Aussage. Es gebe ein umfangreiches Ermittlungsverfahren zu dem Fall, sagte der 51-jährige Österreicher am Donnerstag in Berlin. Er vertraue auf die Unabhängigkeit und Objektivität der Justiz, in dem Fall der Münchner Staatsanwaltschaft. Diese werde den Fall aufklären.

Der langjährige Vorstandschef, der momentan in Augsburg in Untersuchungshaft sitzt, ergänzte, er habe sich bisher nicht gegenüber der Staatsanwaltschaft geäußert. Er habe aber seine Kooperationsbereitschaft signalisiert. Zu konkreten Fragen wollte er sich nicht äußern. Immer wieder sagte er, er berufe sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht. Er soll laut eines Kronzeugens die Leitfigur eines hierachischen Systems gewesen sein.

Braun musste persönlich erscheinen

Brauns Anwälte hatten im Vorfeld beantragt, dass der Wirtschaftsinformatiker nur per Video vernommen wird. Der Bundesgerichtshof hatte aber ein persönliches Erscheinen in Berlin im Bundestag verlangt.

Wirecard ist im Juni nach Bekanntwerden eines milliardenschweren Bilanzskandals in die Pleite gerutscht. Die Staatsanwaltschaft wirft Braun und weiteren Wirecard-Managern gewerbsmäßigen Bandenbetrug, Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor. Wirecard soll sich jahrelang mit systematischen Luftbuchungen schöngerechnet und damit Anlegern und Banken Milliardenschäden zugefügt haben. Bei seinem bisher letzten öffentlichen Auftritt hatte Braun das Unternehmen als Opfer eines großangelegten Betrugs dargestellt.

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