Börse

Großbritannien prüft laxere Regeln für Börsengänge

FILE PHOTO: FILE PHOTO: The London Stock Exchange Group offices are seen in the City of London, Britain
FILE PHOTO: FILE PHOTO: The London Stock Exchange Group offices are seen in the City of London, Britain(c) REUTERS (Toby Melville)
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Anleger warnen vor Regelungen wie im "Wilden Westen“.

Das britische Finanzministerium will mehr Technologiekonzerne an die Londoner Börse locken. Es werde daher geprüft, die Regeln für Börsengänge zu lockern, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Das Vorhaben stieß auf Widerspruch: Einige Anleger warnten vor einem "Wilden Westen".

Der ehemalige EU-Finanzkommissar Jonathan Hill werde unter anderem die Regeln für den Streubesitz und unterschiedliche Aktiengattungen prüfen, erklärte das Finanzministerium. Bislang müssen an der London Stock Exchange (LSE) gelistete Firmen mindestens einen Streubesitz von 25 Prozent haben. Die Nutzung verschiedener Aktiengattungen, die bestimmten Papieren mehr Stimmrechte verleihen und in den USA weit verbreitet sind, ist beschränkt. Einige Start-up-Gründer schrecken vor einem Börsengang in London zurück, weil sie fürchten, die Kontrolle über ihr Unternehmen zu verlieren und weniger Instrumente gegen eine feindliche Übernahme in der Hand zu haben.

Keine Regeln wie im „Wilden Westen"

Aktionärsvertreter stellen sich gegen unterschiedliche Aktiengattungen. Das Prinzip "Eine Aktie, ein Stimmrecht" schütze Minderheitsaktionäre und sorge für eine bessere Unternehmensführung. Man wolle für Börsennotierungen keine Regelungen wie im "Wilden Westen", sagte Dean Buckner vom Aktionärsverband UK Shareholders.

Der Kampf zwischen den Börsen in New York, London, Hongkong und anderen großen Finanzplätzen um attraktive Börsenkandidaten ist intensiv. An der LSE sind 1100 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von drei Billionen Pfund (3,4 Billionen Euro) gelistet. Hill will seine Empfehlungen Anfang nächsten Jahres präsentieren.

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