Wien Modern

So klingt der Zahnarztbohrer im Konzerthaus

Matthias Kranebitter.
Matthias Kranebitter.(c) Markus Sepperer/Wien Modern
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Hoch, tief, nackt, schrill, gereizt, beruhigend: Das Klangforum Wien bietet mit Matthias Kranebitters „Encyclopedia of Pitch and Deviation“ ein vergnügliches Blättern im Lexikon der Frequenzen.

Wer nicht hören kann, darf fühlen. Die Schumann-Resonanz zum Beispiel: Das sind stehende Wellen zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre, extrem niederfrequente Klänge ab 7,8 Hertz. Das liegt unterhalb der menschlichen Hörschwelle von 16 Hertz, aber teilt sich physiologisch mit. Am anderen Ende des Spektrums vermag in der Gegend von 17.000 bis 20.000 Hertz der „Moskito-Alarm“ zu nerven, vor dem Trommelfelle jenseits von 25 Lenzen freilich verschont bleiben. Diese beiden Frequenzen sind die Eck-Einträge in der „Encyclopedia of Pitch and Deviation“.

So heißt das neue Werk von Matthias Kranebitter, das nun, ungeachtet des Lockdowns, bei Wien Modern uraufgeführt und gestreamt wurde – im Konzerthaus, vor nahezu leerem Saal, in dem nur eine Handvoll Journalisten die Ohren spitzten, frisch getestet, mit Maske und auf Abstand.

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