Angeschlagener Premier präsentiert Plan – Diplomaten werfen das Handtuch.
Moskau/Jerewan. Mit einem 15 Punkte umfassenden Aktionsplan will der armenische Premier, Nikol Paschinjan, den Verhandlungen um die Konfliktprovinz Berg-Karabach neues Leben einhauchen. Der angeschlagene Politiker versprach eine Klärung des Status von Berg-Karabach im Rahmen der OSZE-geführten Minsk-Gruppe, Entschädigungen für Flüchtlinge und eine Reform der Armee.
Nach empfindlichen Gebietsverlusten im Krieg mit Aserbaidschan will Jerewan eine Anerkennung des von Armeniern bewohnten Restgebiets erreichen. Aserbaidschan lehnt das wie bisher ab. Für Armeniens Erfolg am Verhandlungstisch wird diplomatisches Geschick benötigt. Doch mehrere erfahrene Diplomaten, darunter der langjährige Außenminister, haben in den letzten Tagen das Handtuch geworfen. Der bisherige Vizeaußenminister, Ara Ajwasjan, wird nun neuer Chef des Außenamtes. (som)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2020)