Sneaker-Kultur

Luxusbrands und Sportmode: Sohlen-Symbiose

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Luxusmarken kooperieren rege mit Sportswear-Anbietern für Turnschuh-Editionen: So erreicht man neue Kunden und erhöht die Präsenz in einem kritischen Marktsegment.

Was Karl Lagerfeld über Menschen dachte, die Sportanzüge bei einer anderen Gelegenheit als der körperlichen Ertüchtigung tragen, ist hinlänglich bekannt. Etwas milder dürfte der legendäre Designer hingegen über jene geurteilt haben, die Turnschuhe im Alltag zweckentfremden, ohne dabei gleich die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, wie er sich ja auszudrücken pflegte.

So war das Maison Chanel unter Lagerfelds Ägide eines der ersten Luxusmaisons (1998 hatte Puma mit Jil Sander gemeinsame Sache gemacht), das sich zur Kooperation mit einer Sportmarke aufschwang. Oder soll man sagen: herabließ? Die Chanel-Version des Reebok-Sneakers „Instapump Fury“ jedoch, ein Laufstegmodell im Jahr 2000, wurde nie in Serie produziert und gilt unter Sneakerfans heute, wie die auf das Thema spezialisierte Plattform „High Snobiety“ schreibt, als „Einhorn unter den Turnschuhen“. Zuletzt bekamen Sneakerfans 2015 eines dieser sagenhaften Modelle bei der Schau „Out of the Box: The Rise of Sneaker Culture“ zu sehen.

Man mag hier zunächst an die unzähligen Fast-Fashion-Kooperationen denken (nach dem Muster: Modedesigner xy für diese oder jene Handelskette), die ebenfalls um die Jahrtausendwende starteten. Die Grundkonstellation ist aber eine andere, denn die limitierten Turnschuhe sollen, oft nach dem Co-Branding-Prinzip vermarktet, auf zwei Ebenen funktionieren.

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