Der österreichische Maler Adam Brenner hat festgehalten, wie der liebe Augustin in der Pestgrube erwacht.
Medizingeschichte

Wie die Menschen einst Seuchen bekämpften

Epidemien wie die Pest wurden immer wieder zurückgedrängt, auch durch Quarantänemaßnahmen. Die Pocken sind jedoch bis heute die einzige lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die als ausgerottet gilt.

Jeder Tag war a Fest, und was jetzt? Pest, die Pest! Nur ein groß' Leichenfest, das ist der Rest.“ Diese Zeilen finden sich gegen Ende des eigentlich lustig anmutenden Liedes vom lieben Augustin. Der Dudelsackspieler soll der Legende nach durch die Lokale gezogen sein und die Menschen aufgeheitert haben, während 1679 die Pest in Wien wütete. Als er einmal seinen Rausch in der Gosse ausschlief, wurde er für tot gehalten und in eine Pestgrube geworfen. Dort spielte er auf seinem Instrument, bis er gefunden wurde, und überlebte – ohne sich anzustecken.

Ein solches Szenario sei prinzipiell denkbar, sagt Herwig Czech, Medizinhistoriker an der Med-Uni Wien: „Die Pest verlief zwar meist tödlich, aber manche Menschen schienen für eine Ansteckung nicht empfänglich zu sein.“ Freilich setzte man im Kampf gegen den Schwarzen Tod ansonsten eher auf physisches Distanzieren und reagierte früh mit Quarantänemaßnahmen: „Man sperrte die Städte nach außen ab und die Leute in ihren Häusern ein. Die Straßen wurden leer gefegt und die Leichen aus der Stadt gebracht“, erzählt Czech.

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