Saudiarabien

Der geplatzte G20-Traum des Kronprinzen

Mohammed bin Salman.
Mohammed bin Salman.REUTERS
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Thronfolger Mohammed bin Salman wollte sich im Kreis der mächtigsten Staatschefs der Welt als künftiger Herrscher präsentieren und den Kashoggi-Mord vergessen machen. Doch das Treffen findet nur virtuell statt.

Tunis/Riad. Eigentlich sollte es eine Prunkveranstaltung der Extraklasse werden. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat Saudiarabien mit dem G20-Gipfel die Mächtigsten der Welt zu Gast, für den greisen König Salman die einmalige Gelegenheit, seinen umstrittenen Sohn und Kronprinzen Mohammed bin Salman den globalen Besuchern als den kommenden Herrscher Saudiarabiens zu präsentieren. Der Gipfel werde die „endgültige Einführung des Kronprinzen auf der Weltbühne“ sein, jubelte Anfang Dezember 2019 die Zeitung „Arab News“, kurz nachdem Saudiarabien die einjährige G20-Präsidentschaft übernommen hatte.

Doch Corona durchkreuzte diese Pläne der saudischen Monarchie und damit die Hoffnung des Königshauses, den Staatsmord an dem Journalisten Jamal Khashoggi endgültig vergessen zu machen. Stattdessen gibt es am Samstag und Sonntag ein spartanisches Videotreffen, ohne rote Teppiche und fürstliche Banketts, ohne Vier-Augen-Gespräche und ohne persönliche Kontakte am Rande. Zwei Tage lang stehen die weltweite Wirtschaftskrise durch Covid-19, aber auch der Klimawandel, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sowie die drohende Zahlungsunfähigkeit zahlreicher ärmerer Länder auf der Agenda.

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