Gasser Abdel Razek hatte schon unter Mubarak und den Muslimbrüdern für Menschenrechte gekämpft. Jetzt warf ihn das Regime von Staatschef Abdel Fatah al-Sisi ins Gefängnis.
Kairo. Sie sind angetreten, um in Ägypten die Menschenrechte zu verteidigen. Jetzt wurden sie selbst verhaftet. In den vergangenen Tagen haben die Sicherheitskräfte im Land am Nil drei prominente Menschenrechtler festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder einer „terroristischen Organisation“ zu sein. Die drei Verhafteten arbeiten für die Egyptian Initiative for Personal Rights (EIPR), eine der wenigen verbliebenen aktiven Menschenrechtsgruppen im Land. Sie tritt für Bürgerrechte und religiöse Rechte ein, mobilisiert gegen die Todesstrafe und hat zahlreiche Dokumentationen über massive Menschenrechtsverletzungen veröffentlicht.
Der Chef der Organisation, Gasser Abdel Razek, dokumentiert seit zwei Jahrzehnten Menschenrechtsverletzungen in Ägypten: egal, ob unter Diktator Hosni Mubarak, dem Muslimbruder-Präsidenten Mohammed Mursi oder in den vergangenen Jahren unter dem einstigen Militär- und jetzigen Staatschef Abdel Fatah al-Sisi.