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Mit Anergie in die Zukunft

Die Weichen für die „Grüne Revolution“ sind gestellt. Auch in Wien wird die Energiewende durch den Umstieg auf alternative Energieformenerfolgen: durch „Grünes Gas“ und durch die Nutzung von Geothermie, Solarkollektoren und Fotovoltaik in Anergienetzen.

Es wird ernst. Überall in Europa werden die Weichen für die „Grüne Industrielle Revolution“ gestellt. Großbritannien, das bereits Anfang des Jahres angekündigt hatte, den Verkauf von neuen Pkw mit Verbrennungsmotoren ab 2035 zu verbieten, hat soeben angekündigt, diese Frist auf 2030 vorzuverlegen. Die Nutzung alter Fahrzeuge soll zwar weiterhin möglich sein; allerdings werden zusätzliche, für die Einfahrt in die Stadtzentren anfallende Mautgebühren die Lust aufs „Gasgeben“ deutlich verringern. Dass Rechtspopulisten mit neoliberalem Kern wie Boris Johnson auf sich aufmerksam machen, indem sie kaum erreichbare Ziele nochmals verschärfen, ist nicht überraschend. Dominic Cummings, der seit Kurzem geschasste Chefberater des Premiers, verkörperte die Ideologie dahinter: massive staatliche Investitionen in die Grundlagenforschung, Freisetzung der Innovationskräfte, technische Durchbrüche, entfesselte Wirtschaft.

In der Praxis dürfte die „Grüne Revolution“ wohl weniger spektakulär sein und am ehesten im Rahmen einer neuen Infrastrukturpolitik gelingen, die das Zusammenspiel staatlicher und privatwirtschaftlicher Aktivitäten optimiert. Das gilt auch fürs Bauen, das für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich ist, wenn man nicht nur den Energiebedarf fürs Heizen und Kühlen von Gebäuden berücksichtigt, sondern auch jenen für die Herstellung und den Transport von Baumaterialien. Zur Erreichung der Klimaziele braucht es auch keine technologischen Durchbrüche, sondern die intelligente Kombination bestehender Technologien zu einem effizient vernetzten System.

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