Spectrum

Der Parasit im eigenen Haus

Radikal: In ihrem Roman „Brüste und Eier“rebelliertMieko Kawakami gegen die patriarchalischen Verhältnisse in Japan.

Ein konfuzianisches Sprichwort besagt: Mit Weibern und Knechten ist am schwersten auszukommen. Tritt man ihnen nahe, werden sie unbescheiden; hält man sich ihnen fern, so werden sie unzufrieden. Wie sehr Konfuzius damit auch das traditionelle japanische Gesellschaftsbild und das sich dahinter verbergende stark patriarchal geprägte Regelwerk (mit)beeinflusst hat, ist umstritten.

Die Frau in die Knechtschaft zu treiben und ihre Rolle in der Erfüllung des leiblichen Wohles des Mannes zu etablieren war lange Zeit ein innerkulturell indiskutabler Grundpfeiler der japanischen Kultur. In einem Milieu, in dem die Frau sich zu unterwerfen hat, ist der Roman „Brüste und Eier“ von Mieko Kawakami angesiedelt. Ihre Texte sind in der Literaturlandschaft Japans gerade in der jüngeren Generation angekommen, weil sie den gesellschaftlichen Umbruch, der sich auch dort vollzieht, literarisch radikalisieren.

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