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Paul Celan: Ins Unsagbare vorstoßen

100. Geburtstag: Erinnerungen von Zeitgenossen an den großen Dichter.

Die Gedichte Paul Celans gelten als sperrig. Und doch zählt sein poetisches Werk zur bedeutendsten deutschsprachigen Lyrik des 20. Jahrhunderts. Für alle, die sich aus Anlass des 100. Geburtstags des Dichters am 23. November auf seine Verse einlassen wollen, hat der ukrainische Germanist Petro Rychlo einen Band zusammengestellt, der Erinnerungen von 55 Beiträgern an den Dichter enthält. Nach der Lektüre dieser Texte über Begegnungen mit dem Dichter fällt der Zugang zu seiner Lyrik entschieden leichter.

In so manchem Beitrag, etwa jenem von Klaus Voswinckel, der 1975 über Celan dissertiert hat, wird das Vorurteil entlarvt, seine Lyrik wäre unverständlich und abstrakt. Ähnlich wie bei seinem großen Vorgänger Hölderlin lassen sich die allermeisten Gedichte Celans auf konkrete Ereignisse zurückführen. In Übereinstimmung mit der jüdischen Tradition, so Voswinckel, sind Celans Verse so gut wie nie zeitenthoben, sondern „voller konkreter Erinnerung“. Verbergen und zugleich enthüllen, nennt die Germanistin und Autorin Gisela Dischner Celans Methode.

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