Spectrum

Die Wildnis mitten in uns

Die Vermessung der Welt scheint längst vollendet, statt unberührter Natur finden wir nur unsere eigenen Spuren – alte Flaschen auf Bergen, Zigarettenstummel am Strand, Verpackungsmüll im Ozean. Dennoch, es bleibt eine unergründliche Tiefe, die es erst zu entdecken gilt.

Und verstehe die Freiheit,
Aufzubrechen, wohin er will
Friedrich Hölderlin, „Lebenslauf“


Die Wildnis ist näher, als du denkst. Sie zeigt sich als unverdrossenes Blühen auf einem Hinterhof, als verwunschener Wald, vielleicht sogar in den unkämmbaren Haaren eines Kindes. Aber nein – Wildnis beginnt dort, wo der Mensch nicht mehr ist. Sie ist unberührte Natur, unbearbeitet, unzugänglich. Für die Römer fing sie da an, wo die eigene Zivilisation aufhörte, für die ersten amerikanischen Siedler markierte sie die Grenze, frontier genannt, des bereits urbar gemachten Landes.

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