Die Korngolds: Erich Wolfgang mit seinen Eltern, Josefine und Julius, 1911.
Spectrum

Genie, Potenz und neue Musik

Ob Impressionismus oder „Atonalismus“, ob Debussy oder Schönberg: All das war ihm nichts als „Zeitmusik“. Der Musikkritiker Julius Korngold und sein Rundumschlag gegen die „Atonale Götzendämmerung“: Nachrichten vom kulturellen Grabenbruch zwischen den Weltkriegen.

Er war einer der einflussreichsten Musikkritiker seiner Zeit, der in getreuer Nachfolge des unerbittlichen Eduard Hanslick von der Tribüne der „Neuen Freien Presse“ aus verkündete, was in der Tonkunst erlaubt und was verboten sei: Julius Korngold, Vater des Komponisten Erich Wolfgang Korngold und verbissener Verfechter einer musikalischen Tradition, die er gegen die vielfältig aufbrechenden Strömungen der Moderne bis aufs Messer zu verteidigen bereit war.

Geboren 1860 in Brünn, war Julius Korngold ursprünglich zum Advokaten ausgebildet, widmete sich dann jedoch seinen musikalischen Ambitionen, genoss Unterricht bei Anton Bruckner und Robert Fuchs und betätigte sich als Journalist; als solcher gewann er die Wertschätzung von Hanslick, der ihn als Mitarbeiter engagierte; 1904 konnte er in Hanslicks Position nachrücken und sich mit seinen musikpolitischen Kampagnen – etwa für respektive gegen die Amtsführung der Operndirektoren Gustav Mahler und Richard Strauss – profilieren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.