Interview

Anschober will Corona-Massentest an einem Wochenende durchziehen

Südtirol ist für Anschober bei der Durchführung Vorbild. Im Bild eine Teststartion in Bozen am Freitag.
Südtirol ist für Anschober bei der Durchführung Vorbild. Im Bild eine Teststartion in Bozen am Freitag.(c) APA/AFP/PIERRE TEYSSOT
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Er will die Gesamttestung der Bevölkerung „geblockt an einem Wochenende“ durchführen, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober im „Presse"-Interview. Südtirol ist ihm bei der Durchführung Vorbild. Und er räumt ein: Es gebe immer noch zu wenige Contact Tracer.

Österreich galt lang als „First Mover“, jetzt sind wir ein Schlusslicht mit schlechten Zahlen. Wie konnte es so weit kommen?

Rudolf Anschober:
Bis auf wenige Ausnahmen ist ganz Europa dramatisch betroffen. Im Wesentlichen unterscheidet uns nur die zeitliche Verschiebung: Einige Länder wie Tschechien hat es vor, einige nach uns getroffen.

Deutschland hat bei niedrigeren Zahlen gehandelt. Auch Sebastian Kurz ließ durchblicken, dass er für einen früheren harten Lockdown war. Wollten Sie zuwarten?

Nein. Wir haben auch nicht zugewartet, sondern zuerst ein Maßnahmenpaket gegen die Kleinveranstaltungen und einen Teil-Lockdown realisiert. Als wir gemerkt haben, dass der nicht ausreicht – und davon waren auch alle Experten überrascht – waren wir uns sehr einig, dass es sehr schnell einen harten Lockdown braucht. Als letzte Chance für die intensivmedizinischen Kapazitäten.

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