Rostiger Ruhm. Das im Ostukraine-Krieg zerstörte Denkmal zu Ehren der Roten Armee von Saur-Mogila im Separatistengebiet.
Reportage

Warum die Waffen in der Ostukraine plötzlich schweigen

Seit vier Monaten hält ein Waffenstillstand in der Ostukraine. Für Bewohner bedeutet das endlich Ruhe. Die Hintergründe für die unerwartete Entspannung liegen in Moskau.

Seit fast vier Monaten wird in der Ostukraine nicht mehr geschossen. Das gab es noch nie seit Frühling 2014, als der Konflikt zwischen ukrainischer Armee und Kreml-treuen Separatisten ausbrach. Beinahe zwei Dutzend Waffenstillstände waren zuvor gescheitert. Es dauerte meist nur ein paar Tage, bis sich ein bekanntes Muster wiederholte: Ein Schuss führte zum nächsten. Und der Einsatz schwerer Waffen ließ nicht lang auf sich warten.

Doch der Waffenstillstand, der am 27. Juli in Kraft getreten ist, hält weitgehend. Die Statistik bestätigt das. Zivile Opfer sind selten wie nie zuvor. Ein Todesopfer, knapp zwei Dutzend Verletzte zählt man seit dem Inkrafttreten. Insgesamt wurden seit Ausbruch des Krieges bis Ende Juli 2020 mehr als 3300 Zivilisten getötet. Registrierte man im Vorjahr noch durchschnittlich mehr als 800 Verletzungen der Feuerpause pro Tag, liegen die täglichen Verstöße derzeit im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich. In einem aktuellen Bericht der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) heißt es: „Seit vierzehn Wochen ist die Sicherheitssituation relativ ruhig.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.