Analyse

„Überleben allein ist zu wenig“

Der Lockdown beschert der Wiener Innenstadt eine ungewohnte Ruhe. Für viele Unternehmen bedeutet er aber große wirtschaftliche Probleme.
Der Lockdown beschert der Wiener Innenstadt eine ungewohnte Ruhe. Für viele Unternehmen bedeutet er aber große wirtschaftliche Probleme.APA/AFP/GEORG HOCHMUTH
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Staatshilfen zurückzufahren ist mindestens so schwierig wie sie auszurollen, betonen Experten. Was kommt nach Kurzarbeit, Fixkostenzuschuss und Co.? Ein Krisen-Ausstiegsszenario.

Knapp 310 Milliarden Euro Schulden hat der österreichische Staat bis dato angehäuft und in den nächsten Monaten werden ein paar Milliarden dazukommen, denn die Staatshilfen fließen noch weiter, um so viele Menschen und Unternehmen wie möglich durch diese Krise zu lotsen, ohne deren Existenz zu gefährden. Politiker sind gerade dabei zu erklären, dass es dank Nullzins kein Problem ist, wenn der Staat sich höher verschuldet. Wenn die Zinsen niedriger sind als das Wirtschaftswachstum, dann entschulde sich der Staat quasi von selbst, heißt es. Tatsächlich ist der Schuldenstand von 84 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschaubar – verglichen mit Ländern wie Japan, Italien oder den USA. Aber wie schon der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman betont hat, es gibt keinen „Free Lunch“. Nichts ist umsonst, irgendwer zahlt immer die Rechnung.

Im Falle der höheren Verschuldung sind es künftige Generationen. „Denn niedrige Zinsen ändern nichts daran, dass die Schulden irgendwann auch zurückgezahlt werden müssen“, betont auch der Ökonom Bernhard Felderer. Er war früher Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts IHS und Präsident des Fiskalrats. Höhere Schulden, so mahnt er, bedeuten „Einbußen beim Wohlstand“.

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