Corona

Bisher ein Prozent der Südtiroler bei Massentest positiv

Massentest in Bozen
Massentest in Bozen(c) APA/AFP/PIERRE TEYSSOT (PIERRE TEYSSOT)
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In Südtirol haben sich bereits 322.313 Menschen im Rahmen eines Massentests auf das Coronavirus untersuchen lassen. 0,9 Prozent der Teilnehmer wurden dabei positiv getestet

In Südtirol haben sich bis Sonntagnachmittag 322.313 Menschen im Rahmen eines Massentests auf das Coronavirus untersuchen lassen. Rund 350.000 Personen wurden zum Testen aufgerufen, insgesamt wurden bisher 58,2 Prozent der ansässigen Gesamtbevölkerung erreicht. 0,9 Prozent der Teilnehmer wurden dabei positiv getestet, teilte der Sanitätsbetrieb mit. Die Aktion "Südtirol testet" läuft noch bis Sonntagabend.

Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) zeigte sich über den Zuspruch erfreut: "Unsere optimistischen Erwartungen wurden übertroffen", sagte er bei einer Pressekonferenz. Nun könne man wieder die Kontrolle über das Infektionsgeschehen erlangen, denn Südtirol sei "mit dem normalen Contact Tracing nicht mehr hinterhergekommen".

"Wir werden weiterhin Infizierte haben"

Tatsächlich habe man aber vermutet, dass die Zahl der positiv Getesteten höher sei. Jene, die man nun "herausgefischt" habe, seien in den allermeisten Fällen asymptomatisch gewesen. Diese wären ohne die Testaktion unentdeckt geblieben. Kompatscher räumte allerdings ein, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung nicht erreicht werden konnte und warnte: "Wir werden weiterhin Infizierte haben". Er appellierte einmal mehr an die Bevölkerung sich weiterhin an die auch in Südtirol sehr strengen Corona-Maßnahmen zu halten, zumal sich die Südtiroler nun "gemeinsam so große Mühe" gegeben hätten.

Indes galten mit Stand Sonntagvormittag 11.624 Menschen in Südtirol als infiziert, teilte der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit. In den vergangenen 24 Stunden kamen 535 Neuinfektionen hinzu. Damit stieg die Zahl der mittels PCR-Test getesteten Personen auf 21.200 an. Mit oder an Covid-19 verstarben bisher 469 Menschen - um sieben mehr als noch am Vortag. In den Spitälern mussten 323 Corona-Patienten auf der Normalstation behandelt werden, 38 benötigten intensivmedizinische Betreuung. In Privatkliniken waren 140 Betroffene untergebracht, in den Einrichtungen in Gossensaß und Sarns 83.

Italiens Corona-Zahlen sinken etwas

In Italien ist am Sonntag am zweiten Tag in Serie sowohl die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus als auch jene der Todesopfer binnen 24 Stunden gesunken. Die Zahl der registrierten Neuansteckungen sank von 34.767 auf 28.337. 562 Tote wurden gemeldet, am Vortag waren es 692, teilte das Gesundheitsministerium mit. Somit starben seit Beginn der Pandemie am 20. Februar in Italien 49.823 Personen mit oder am Coronavirus.

Innerhalb von 24 Stunden wurden 188.747 Tests durchgeführt, 15 Prozent davon vielen positiv aus. Am Wochenende werden normalerweise deutlich weniger Personen getestet als an Wochentagen. Die Zahl der SARS-CoV-2-Infizierten in Quarantäne betrug 767.867. Jene der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten erhöhte sich gegenüber dem Vortag von 34.063 auf 34.279, berichtete das Gesundheitsministerium. Auf den Intensivstationen im Land lagen 3.801 Patienten, 43 mehr als am Vortag.

(APA)

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