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Chemie-Know-how von HOS ist weltweit gefragt

(C) HOS
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Die HOS-Technik aus St. Stefan im Lavanttal ist Experte bei Spezialpolymeren.

„Wir sind ein typischer Nischenplayer, der seine Produkte weltweit exportiert“, erklärt Heinz Schwarzl, Gründer und Geschäftsführer der HOS-Technik. Aus der 1988 gegründeten Firma, die sich ursprünglich der Planung und dem Vertrieb von Industrieanlagen für die chemische Industrie gewidmet hat, hat sich im Lauf der 1990er-Jahre ein hoch spezialisiertes Unternehmen entwickelt, das sich mit der Produktion und dem Vertrieb von Spezialpolymeren beschäftigt.

Eingesetzt werden die Produkte unter anderem in der Automobil-, Flugzeug- und Verbundwerkstoff-Industrie. Unter den Kunden befindet sich einer der größten Reifenhersteller Europas. Jeder Reifen dieses Herstellers besteht zu fünf Prozent aus Material, welches von der HOS-Technik produziert wird.

Die Additive der HOS-Technik sorgen dafür, dass einem der Reifen, der sich im Betrieb erhitzt, „nicht um die Ohren fliegt“, wie es Heinz Schwarzl formuliert. Ein zukunftsträchtiges Marktsegment ist zudem der Einsatz in Membranen von Brennstoffzellen.

Zwei Gründe geben den Ausschlag dafür, dass sich die Kärntner in einem kompetitiven Markt durchsetzen können und ihre Produkte weltweit gefragt sind. Erstens das chemische Know-how und zweitens die benötigten bzw. produzierten Mengen. „Große Chemieunternehmen denken in anderen Dimensionen. Für die zahlt sich eine Produktion erst ab einer Menge von 1000 Tonnen aus, deshalb sind wir in unserer Nische sehr gut positioniert“, meint Schwarzl. „Wir sind in der Lage, flexibel auf Kundenwünsche einzugehen, und können auch kleinere Mengen eines Spezialprodukts liefern.“

Mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens ist der technische Direktor, Hojat Karimi, der vor mehr als 20 Jahren als Assistent an der TU-Wien ein Auftragsforschungsprojekt der HOS-Technik betreute. „Sein umfassendes Wissen und seine Arbeit haben uns so überzeugt, dass wir ihn gefragt haben: Wollen Sie nicht Kärntner werden?“, erinnert sich Heinz Schwarzl an den Beginn der Zusammenarbeit: „Ein Glücksgriff für beide Seiten. Er ist eine der tragenden Säulen des Unternehmens.“

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen, das zuletzt 2019 einen Gesamtumsatz von 8,15 Millionen Euro erzielte, 25 Mitarbeiter – vier davon in der F&E-Abteilung. Gerade in letzterer Abteilung könnten es mehr sein. „Wir suchen händeringend nach hoch qualifizierten Polymer-Chemikern“, sagt Firmenchef Schwarzl und fügt hinzu: „Wenn ich mir etwas wünschen darf: Könnten Sie das bitte schreiben!“ (hf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2020)

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