Deutschland

Wenn das Los über den nächsten Bürgermeister entscheidet

In der deutschen Kleinstadt Ahnatal in Hessen entfielen auf die Kandidaten von CDU und SPD genau gleich viele Stimmen in der Bürgermeister-Stichwahl. Der Wahlleiter steht nun vor einer besonderen Herausforderung.

Weil eben doch jede Stimme zählt: Bei der Bürgermeisterwahl in der deutschen Gemeinde Ahnatal ist es zum knappest möglichen Ergebnis gekommen: Gleichstand. Michael Aufenanger (CDU) und Stephan Händes (SPD) wissen auch nach der Stichwahl nicht, wer von ihnen künftig die Geschicke der Kleinstadt mit etwas mehr als 8000 Einwohnern lenken wird. Jeder der beiden bekam exakt 2106 Stimmen. Bestätigt der Wahlausschuss dieses Ergebnis in seiner Sitzung am Dienstag, werde unmittelbar danach per Los entschieden, wer Bürgermeister wird, sagte Wahlleiter Dieter Semdner am Montag.

Deutsche Medien berichten, dass sich die Behörden erst klar darüber werden müssen, wie genau so eine Losentscheidung dann ablaufen könnte. „Bei der Ermittlung der Bewerber für die Stichwahl und bei der Stichwahl entscheidet bei gleicher Zahl an gültigen Stimmen das vom Wahlleiter in der Sitzung des Wahlausschusses zu ziehende Los.“ So steht es in der Hessischen Gemeindeordnung. Das genaue Prozedere muss also Wahlleiter Semdner ausarbeiten.

Die beiden Bürgermeister-Kandidaten waren nach einem ebenfalls knappen Wahlausgang Anfang November in die Stichwahl gekommen. Aufenanger gewann die erste Runde mit 46,68 Prozent nur minimal vor seinem politischen Konkurrenten Händes, der 45,10 Prozent der Stimmen bekam. Der Kandidat der Grünen konnte nur wenige Bewohner von Ahnatal überzeugen, aber genug, um den beiden Kandidaten von CDU und SPD eine Mehrheit von über 50 Prozent zu verwehren. Somit wurde eine Stichwahl notwendig.

(Red.)

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