Bitcoin ist stark gestiegen, nun ziehen die Altcoins nach

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FILE PHOTO: FILE PHOTO: Representations of the Ripple, Bitcoin, Etherum and Litecoin virtual currencies are seen on motherboard in this illustration pictureREUTERS
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Ethereum, Ripple und Co. verzeichneten zuletzt starke Preisanstiege. Eine ähnliche Rallye von alternativen Kryptowährungen gab es auch vor drei Jahren. Der derzeitige Anstieg steht aber auf einem solideren Fundament als 2017.

Fast 550 Mrd. Dollar betrug zuletzt die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen, wie Daten von Coinmarketcap.com zeigen. 63 Prozent entfielen auf Bitcoin. Ein Bitcoin kostete am Montagnachmittag 18.500 Dollar oder 15.700 Euro. In sieben Tagen ist der Preis um 13 Prozent gestiegen.
Das war jedoch mager im Vergleich zu einigen Altcoins (alternative Kryptowährungen). Im gleichen Zeitraum hat sich Ethereum (Ether) – mit einer Bewertung von 67 Mrd. Dollar die zweitgrößte Cyberdevise – um 30 Prozent verteuert. Bei Ripple mit seiner Währung XRP betrug das Plus 77 Prozent auf 22 Mrd. Dollar. Unter den Top-Ten stach auch Cardano mit einem Anstieg von 50 Prozent hervor.
Auf den ersten Blick erinnert das ein wenig an die Situation vor drei Jahren, als dem Bitcoin-Hype ein Altcoin-Hype folgte, bis die Blase platzte. Doch sprechen einige Gründe dafür, dass der Anstieg diesmal auf einem solideren Fundament steht. Zum einen ist die Bitcoin-Dominanz mit 63 Prozent noch immer vergleichsweise hoch. Anfang 2018 betrug sie zeitweise nur ein Drittel; der Marktwert aller Kryptowährungen belief sich auf über 800 Mrd. Dollar.

Ethereum ist die Nummer zwei

Zum anderen haben sich einige der wichtigsten Altcoins inzwischen etabliert, allen voran Ethereum. Das Projekt von Vitalik Buterin ist ein dezentrales Netzwerk, das es ermöglicht, Transaktionen abzuwickeln und Verträge zu schließen. Über Ethereum wird mit Strom und Gas gehandelt, werden Grundbücher auf dem aktuellen Stand gehalten, wird ungenutzte Rechnerleistung versteigert. Auch wenn Firmen selbst digitale Coins ausgeben, passiert das oft auf der Ethereum-Blockchain. Dabei gibt es „Smart Contracts“, die überprüfen, ob die Bedingungen eines bestimmten Vertrags erfüllt sind, und gegebenenfalls automatisch die nächsten Schritte setzen.
Ripple ist ein Zahlungsnetzwerk von Banken, das diesen schnelle Transaktionen in unterschiedlichen Währungen ermöglicht. Um solche Transaktionen durchführen zu können, benötigt man die Kryptowährung XRP. Von seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2018 ist XRP weit entfernt. Durch den steilen Anstieg in den vergangenen Tagen hat es Tether aber auf Platz vier verdrängt. Tether wird von einer Firma ausgegeben und eins zu eins zum Dollar gehandelt.
Heuer besonders erfolgreich war Chainlink mit seiner Währung Link (Marktwert fünf Mrd. Dollar), deren Ziel es ist, Smart Contracts mit externen Daten aus der realen Welt zu verknüpfen.
Die Zahl aller digitalen Assets beträgt inzwischen mehr als 7700, viele davon dürften längst keinen Support mehr erhalten und gescheitert sein. Die Vermögenswerte, die unter dem Begriff „Altcoins“ zusammengefasst werden, haben zudem unterschiedliche Funktionen. Bei manchen handelt es sich um Gutscheine für Produkte, die erst entwickelt werden müssen (Utility Token), bei anderen um Wertpapiere, die den Anteil an einem Unternehmen oder Genussrechte verbriefen (Security Token), manche sollen schlicht eine Art alternative Währung sein.

2017 wurde wahllos gekauft

2017, auf dem Höhepunkt der Kryptowährungsblase, legten mehrere Altcoins einen fulminanten Start hin und vervielfachten ihren Preis binnen kurzer Zeit. Das führte dazu, dass viele Investoren fast wahllos in Altcoins investierten, in der Hoffnung, mit diesen aufholen zu können, was sie bei Bitcoin versäumt hatten. Die Preiskorrektur bei Altcoins war danach viel heftiger als bei Bitcoin. Während Bitcoin sich seinem alten Allzeithoch nähert, sind die meisten Altcoins weit davon entfernt.

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