Portraits von Oemer Oeztas fuer Die Presse, November 2020, in Wien Copyright: Eugénie Sophie
Wien-Wahl

Der grüne Newcomer für Wien – und die türkise Altmeisterin

Die neue Wiener Stadtregierung ist angelobt. Zwei der Gemeinderäte im Porträt: Der 20-jährige Ömer Öztas ist der Jüngste im Rathaus, die 80-jährige Ingrid Korosec die älteste Mandatarin.

Früh bekam Ömer Öztas am eigenen Leib zu spüren, wie sich rassistische Vorurteile anfühlen. „Mein Lehrer sagte zu mir als ich 14 Jahre alt war, dass ich nie studieren werde, weil ich türkischer Herkunft bin“, erzählt der 20-Jährige. „Ich merkte: Ich bin anders, meine Familie ist anders. Und dann begann ich zu hinterfragen.“
Am Dienstag wurde Öztas nun als Gemeinderat der Grünen angelobt, damit ist er der Jüngste im Rathaus. Und er studiert mittlerweile – Geschichte und Politikwissenschaft.

2016 begann Öztas als Schüler und Erstwähler den Wahlkampf von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu unterstützen. „Der antimuslimische Wahlkampf von Norbert Hofer hat mich geärgert“, sagt er. „Ich habe ein junges und migrantisches Vorbild in der Politik gesucht und keines gefunden. Deshalb will ich das Vorbild sein, das ich nie hatte.“

Öztas trat der Grünen Jugend bei, nach der Matura begann er als parlamentarischer Mitarbeiter des grünen Abgeordneten David Stögmüller zu arbeiten. Im Herbst des Vorjahres fing es dann an, dass er mit der Idee liebäugelte, bei der Wien-Wahl anzutreten. „Ich dachte mir: Schau ma einfach mal, was passiert.“

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