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Jetzt streamen wir uns auch noch zu Tode

Courtesy Netflix / Everett Colle/Picturedesc
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Netflix und Co. gefährden die Demokratie, weil ihre Algorithmen uns in Filterblasen einsperren: Die Thesen von Marcus S. Kleiner in seinem Buch „Streamland“ sind allzu steil. Aber sie stehen in einer großen und kuriosen Tradition.

In der Schweiz war die Katastrophe ganz nah, im ersten Lockdown im März. Es drohte der komplette Kollaps der Freizeit, die große abendliche Leere. Nein, nicht wegen der geschlossenen Theater, Konzertsäle und Kinos. Zu Hause war man ja über das Internet mit der ganzen Welt verbunden. Das Digitale wurde zum neuen Draußen. Aber damit wurden überall die Kapazitäten der Netze knapp, vor allem durch die riesigen Datenmengen beim Streaming. Netflix reduzierte zur Entlastung die Bildqualität. Doch in der Schweiz reichte das nicht aus.

Der Bundesrat in Bern kündigte eine Blockierung nicht versorgungsrelevanter Dienste an. Das Undenkbare schien möglich: ein Abschalten der Streaminganbieter, keine Serien und Filme mehr auf Abruf. Am Ende durften die Eidgenossen aufatmen, sie waren gerade noch davongekommen.

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