Auch zwei österreichische Romane sind auf der Liste der Autorin der "Neapolitanischen Saga“ - neben Toni Morrison, Margaret Atwood und Annie Ernaux.
Noch immer ist unklar, wer hinter dem Pseudonym Elena Ferrante steckt - aber wir wissen nun, welche Bücher die italienische Autorin der „Neapolitanischen Saga" schätzt. Und damit auch, wer sie beeinflusst: Ferrante hat eine Liste ihrer Lieblingsbücher veröffentlicht, unter dem Motto: Geschichten von Frauen, die mit zwei Füßen im 20. Jahrhundert stehen - oder mit einem im folgenden Jahrhundert.
Unter den gelisteten vierzig Büchern werden solche genannt, mit denen man rechnen konnte - wie Margaret Atwoods Roman „Der blinde Mörder“, Toni Morrisons „Menschenkind“ oder Annie Ernaux' „Die Jahre“ (die „Presse“ führte dazu ein Interview mit der Autorin). International erfolgreiche Titel wie „Der Gott der kleinen Dinge“, mit dem die indische Schriftstellerin und Arundhati Roy bekannt wurde oder „Americanah“, geschrieben von der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie sind ebenso vertreten wie Bücher (noch) nicht besonders bekannter Autorinnen. Darunter etwa die Iranerin Shokoofeh Azar mit „The Enlightenment of the Greengage Tree“ (noch nicht ins Deutsche übersetzt) und auch sehr Aktuelles wie etwa Mieko Kawakamis „Brüste und Eier“.
Und auch österreichische Literatur findet sich auf Ferrantes Liste, nämlich Ingeborg Bachmanns „Malina“ (1971), der Roman, den die Autorin als „eine Autobiographie, aber nicht im herkömmlichen Sinn“ bezeichnete. Ebenso wie Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“ (1983), der wohl bekannteste Roman der Nobelpreisträgerin. Aus Deutschland ist Christa Wolfs „Kassandra" vertreten.
Es gibt übrigens auch einige glückliche Rückmeldungen von Autorinnen, die sich auf der Liste fanden: Die 1976 in Osaka geborene Mieki Kawakam freut sich im Guardian: "Zu hören, dass sie mein Werk gelesen hat, und dass es auf eine Art ihre kreative Welt berührt hat, gibt mir die größte Freude und füllt mich mit Mut."
Hier die Liste der Titel - nicht alle sind auf Deutsch erhältlich
- „Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie
- „Der blinde Mörder" von Margaret Atwood
- „The Enlightenment of the Greengage Tree" von Shokoofeh Azar
- „Malina" von Ingeborg Bachmann
- „A Manual for Cleaning Women" von Lucia Berlin
- „Outline" von Rachel Cusk (auf Deutsch erschienen)
- „Das Jahr magischen Denkens" von Joan Didion
- „Disoriental" von Négar Djavadi
- „Der Liebhaber" von Marguerite Duras
- „Die Jahre" von Annie Ernaux
- „Familienlexikon" von Natalia Ginzburg
- „Licht und Zorn" von Lauren Groff
- „Mutterschaft" von Sheila Heti
- „Die Klavierspielerin" von Elfriede Jelinek
- „Brüste und Eier" von Mieko Kawakami
- „Melancholie der Ankunft" von Jhumpa Lahiri
- „Das fünfte Kind" von Doris Lessing
- „Archiv der verlorenen Kinder" von Valeria Luiselli
- „Arturos Insel" von Elsa Morante
- „Menschenkind" von Toni Morrison
- „Liebes Leben: 14 Erzählungen" von Alice Munro
- „Accabadora" von Michela Murgia
- „The Bell" (Deutsch: Die Wasser der Sünde) von Iris Murdoch
- „Blond" von Joyce Carol Oates
- „Ein guter Mensch ist schwer zu finden. Und andere Erzählungen" von Flannery O’Connor
- „Gilead" von Marylinne Robinson
- „Normale Menschen" von Sally Rooney
- „Der Gott der kleinen Dinge" von Arundhati Roy
- „Zähne zeigen" von Zadie Smith
- „Olive Kitteridge" von Elizabeth Strout
- „Hinter der Tür" von Magda Szabò
- „Kassandra" von Christa Wolf
- „A Little Life" von Hanya Yanagihara
- „Memoirs of Hadrian" von Marguerite Yourcenar
- „A Girl Returned" von Donatella Di Pietrantonio
- „Conservationist" von Nadine Gordimer
- „The Passion According to GH" von Clarice Lispector
- „Le Bal" von Irene Nemirovsky
- „The Love Object: Selected Stories" von Edna O’Brien
- „Evening Descends Upon the Hills: Stories from Naples" von Anna Maria Ortese
(rovi)