Abtreibung

Statistik über Schwangerschafts­abbrüche? Grüne lehnen ÖVP-Vorstoß ab

NATIONALRAT: RAAB
NATIONALRAT: RAABAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die beiden ÖVP-Ministerinnen Susanne Raab und Christine Aschbacher sprechen sich für eine anonyme Statistik aus. Die grüne Frauensprecherin, Meri Disoski, lehnt die Idee vehement ab.

Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist politisch heikel - auch bei den beiden Regierungsparteien gibt es sehr unterschiedliche Zugänge dazu. Frauenministerin Susanne Raab und Familienministerin Christine Aschbacher (beide ÖVP) gaben im Parlament eine Stellungnahme zur Bürgerinitiative der „Aktion Leben“ ab. Darin befürworten die beiden Ministerinnen eine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche.

Diese seien „immer noch ein Tabuthema, weshalb es von Interesse ist, mehr über Motive und Gründe, die sich dahinter verbergen, in Erfahrung zu bringen, um Frauen in dieser Konfliktsituation besser unterstützen und begleiten zu können“, heißt es in der Stellungnahme. „Daher wird die Einführung einer anonymisierten Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und deren Gründe für die Weiterentwicklung von Präventionsmaßnahmen sowie bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten für ungewollte bzw. ungeplante Schwangerschaften als sinnvoll erachtet.“ Auf Basis dieser Informationen könnten auch „verbesserte Rahmenbedingungen für werdende Eltern, insbesondere schwangere Frauen“ geschaffen werden.

Grüne lehnen „aus gutem Grund“ ab

Die Grünen lehnen eine solche Statistik (wie auch die SPÖ) seit jeher ab. „Aus gutem Grund“, sagt Frauensprecherin Meri Disoski am Dienstag zur „Presse“. „Man muss keine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche führen, um die Gründe dafür zutage zu bringen.“ Es sei die Selbstbestimmung der Frau und „hat sonst niemanden zu interessieren.“ Wichtiger sei es, über zeitgemäße Sexualpädagogik, kostenlose Verhütung oder andere, drängendere Fragen bei dem Thema zu sprechen. „Alles andere ist selbsterklärend“, sagt Disoski.

Übrigens: Sowohl Raab als auch Aschbacher sprechen sich zwar für eine Statistik aus - fügen aber hinzu, dass sich dieser Punkt nicht im türkis-grünen Regierungsprogramm findet.

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