Quergeschrieben

Wer den „totalen Islam“ will, hat in Österreich nichts verloren

Muslime können sich selbstverständlich auf die Religionsfreiheit berufen. Für Islamisten, die einen Gottesstaat erzwingen wollen, gilt das jedoch nicht.

Was ist das eigentlich, der „politische Islam“? Der Begriff wird synonym mit „Islamismus“ und „islamischer Extremismus“ verwendet. Manche Kritiker halten ihn für zu unbestimmt und zu wenig aussagekräftig. Schließlich sei alles und jedes irgendwie „politisch“, zum Beispiel auch die strikte Ablehnung der Abtreibung und der Ehe für alle durch die katholische Kirche. Das ist in dem Sinne richtig, dass Gläubige immer ihre Werte einbringen, wenn sie sich politisch engagieren. Und selbstverständlich geht es nicht an, dieses Recht, das allen Bürgern zusteht, den Muslimen zu verweigern.

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Der Vergleich mit dem „politischen Katholizismus“ liegt nahe. Dessen öffentliche Karriere begann, als italienische Truppen am 20. September 1870 bei der Porta Pia eine Bresche in die römische Stadtmauer schlugen. Es dauerte lang, bis sich Rom nach dem Ende des Kirchenstaats in die Trennung von Kirche und Staat fügte. In mehreren europäischen Ländern entstanden Parteien als politische Instrumente der kirchlichen Hierarchie, die das Ziel verfolgten, die Säkularisierung aufzuhalten und die Gesellschaft zu einer Ordnung nach katholischen Grundsätzen zurückzuführen. An ihre Stelle traten jedoch bald autonome, von der kirchlichen Soziallehre geprägte christlich-demokratische Parteien, die sich von der Last des politischen Katholizismus befreiten.

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