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Ein Bazar für Künstliche Intelligenz

APA/AFP/ISAAC LAWRENCE
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Österreich gründet Europas ersten Marktplatz für KI-Lösungen, damit auch Klein- und Mittelständler leichteren Zugang zu den intelligenten Maschinen bekommen.

Wien. Österreich ist ein guter Nährboden für Künstliche Intelligenz (KI). Zwar kommt das Land in den einschlägigen – amerikanisch und chinesisch dominierten – Rankings bestenfalls als Fußnote vor, doch in einigen Nischen wie der Spracherkennung oder der teilautomatisierten Krebsdiagnose sind Österreichs KI-Unternehmen ganz vorne dabei. Die breite Masse der heimischen Betriebe profitiert davon nicht. Das soll sich nun ändern.

Unter www.ki-marktplatz.at ist seit Dienstag die erste europäische Online-Plattform auffindbar, die (österreichische) Anbieter von Künstlicher Intelligenz untereinander und mit potenziellen Kunden vernetzen soll. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Wirtschaftsministerin Margerete Schramböck (ÖVP). Europa habe zu lange geschlafen. Mit diesem Marktplatz bekämen erstmals „auch die heimischen Mittelständler Zugang zu KI.“

Der größte Vorteil der Initiative, die vom AWS umgesetzt wurde: Alle KI-Unternehmen präsentieren sich auf der Plattform mit praktischen Anwendungsbeispielen, sagt Branchen-Legende Michael Hirschbrich. „Damit wird ihr oft komplexes Angebot greifbar gemacht“. Ziel des Marktplatzes ist es, einen Überblick über das heimische Angebot für KI zu geben, damit Firmen für ihre Projekte rasch Partner finden können.
Aktuell ist bereits ein Viertel der 200 heimischen KI-Anbieter Teil der Plattform. Auch für die Technologieunternehmen bietet der Marktplatz mehr als nur die Chance, neue Kunden anzusprechen. 27.000 nationale und 4000 internationale Datensätze werden über die Plattform frei zugänglich gemacht, damit die Unternehmen ihre Algorithmen trainieren können.

Qualitätskontrolle für Anbieter

Der KI-Marktplatz ist Teil der Online-Plattform aws Connect, wo bereits vier andere Marktplätze mit derzeit rund 1650 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Vernetzung aktiv sind. Dazu gehören der Kontakt-Marktplatz für Investor/-innen und Unternehmen (aws Equity-Finder), das Industry-Start-up.Net als Vernetzungsservice zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen, aws i2Business Angels zum Zusammenbringen von Start-up-Investoren sowie das Global Incubator Network (GIN) zur Vernetzung mit internationalen Investoren, Inkubatoren und Akzeleratoren.

Die neue Plattform ist seit Dienstag online, für Anbieter sind Anmeldungen unter www.awsconnect.at möglich. Anbieter werden auf ihre Qualität hin geprüft, interessierte Unternehmen brauchen hingegen keine Registrierung.

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