Der Eurozone droht die perfekte Perversion einer Schuldenunion.
Italien wird nach Corona eine Staatsschuldenquote von 160 bis 170 Prozent aufweisen. Also ungefähr so viel wie Griechenland vor dem Beinahezusammenbruch in der Finanzkrise.
Dass es im Chianti-Land nicht bereits ebenso ordentlich im Gebälk kracht wie damals in Athen, liegt ausschließlich daran, dass ein wachsender Teil der Staatsschulden von der – in diesem Punkt hart an der illegalen Staatsfinanzierung dahinwandelnden – EZB aufgekauft werden.
Kein Wunder, dass man da auf seltsame Gedanken kommt: Der (italienische) Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, hat neulich den nicht mehr ganz taufrischen Vorschlag aufgewärmt, die EZB möge zumindest die paar Hundert Milliarden Corona-Schulden Italiens (und, damit es nicht so blöd ausschaut, noch einiger anderer Euroländer) einfach streichen. In Italien selbst hat dies Zustimmung gefunden, wenngleich der Wirtschaftsminister Skepsis angemeldet hat.