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Pandemie-Experten

Früher wollten die Kinder Feuerwehrmann, Prinzessin oder Cowboy werden. Heute hingegen gibt es völlig neue Berufsmöglichkeiten.

Früher wollten die Kinder Feuerwehrmann, Prinzessin oder Cowboy werden. Heute hingegen gibt es völlig neue Berufsmöglichkeiten. Viele wollen nun Pandemie-Experte – am besten in und rund um das Gesundheitsministerium angesiedelt – werden. Das Faszinierende daran: Man kann sich zigmal irren und gilt noch immer als Pandemie-Experte. Als König unter den Pandemie-Experten gilt übrigens der Public-Health-Experte.

Manche wollen auch gleich Kanzler werden. Da hat man so viele Pandemieexperten um sich, die irren, dass man mit ein bisschen Hausverstand am Ende selbst relativ gut aussteigt.

Manche wollen Islamophobie-Forscher werden. Das Tolle daran: In guten Zeiten kennen alle deinen Namen, in schlechten schreibt ihn keiner. Auch der Stoff geht nie aus: Es wird immer jemanden geben, der den Islam nicht so super findet wie man selbst.

Messi wollten viele Kinder eine Zeitlang werden. Dieser Berufswunsch ist zuletzt aber ein wenig zurückgegangen. Beim Berufswunsch Thiem sind die meisten noch unentschlossen: Immer nur Zweiter sein halten viele Kinder schlecht aus.

Einigen wurde der Job des Pandemie-Experten mit der Zeit allerdings auch zu langweilig. Sie entschieden sich dann für etwas Aufregenderes: SPÖ-Vorsitzende zum Beispiel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2020)

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