Medienpolitik

So will die Regierung künftig werben

Pressekonferenz der Regierung zu 2. Lockdown
Pressekonferenz der Regierung zu 2. LockdownGeorges Schneider / picturedesk.
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Die Regierung schreibt einen Media-Etat von 180 Mio. Euro für Info-Kampagnen aus. „Generalvergabe“ nennen das die Kritiker, „Professionalisierung“ die Befürworter.

Die österreichische Regierung hat derzeit großen Kommunikationsbedarf. Wegen der Covid-Pandemie gibt es in der Öffentlichkeit viel zu erklären, in Pressekonferenzen und Aussendungen – und ja, auch mit Inseraten und Werbespots. In den kommenden Monaten gilt es, die Bevölkerung über die Sars-Cov-2-Impfung zu informieren. Deshalb hat die Bundesbeschaffungsagentur BBG, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits vor Wochen zwei Rahmenvereinbarungen EU-weit ausgeschrieben: Sie sucht eine Werbeagentur für die „gemeinsame Kommunikationsstrategie“ der Bundesregierung. Ziel sei eine „stringente gemeinsame Kommunikation aller Ministerien“.

Es geht um Kreativleistungen in der Höhe von insgesamt maximal 30 Mio. Euro (für alle Ministerien und über die gesamte Legislaturperiode). In einer zweiten Ausschreibung wird eine Media-Agentur gesucht, die in den kommenden vier Jahren Leistungen um bis zu 180 Mio. Euro abwickeln soll. Die Angebotsfrist der Ausschreibung läuft bis Februar.

Erst als Kritik an der Ausschreibung laut wurde, meldete sich die BBG zu Wort. Selbst wohlwollende Beobachter wunderten sich, denn die Ausschreibung war bereits am 2. November erfolgt. Die BBG erklärte in einem Statement, die Notwendigkeit für die Ausschreibung habe sich „primär aus Erfahrungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie ergeben“. In der ersten Phase habe man keine geeignete Agentur gehabt, um eine Informationskampagne in Auftrag geben zu können. Die „Schau auf mich, schau auf dich“-Aktion hat dann das Rote Kreuz zur Verfügung gestellt.

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