Österreichs großer Nachbar verlängert und verschärft den „Lockdown light“. An den Feiertagen gibt es aber eine Ausnahmeregelung. Bisher ist es Deutschland nicht gelungen, die zweite Corona-Welle zu brechen.
Berlin. Das sogenannte Fußpils liegt wieder im Trend. Dabei holt sich der Berliner ein Bier, zum Beispiel in einem der tausend „Spätis“, also Spätverkaufsstellen und konsumiert es während eines Spaziergangs. Auch der Glühwein dampft an vielen Ecken der Hauptstadt. In kleinen Grüppchen sitzen Berliner abends mit dem Heißgetränk zum Beispiel auf den Fensterbänken der Geschäftsauslagen. Berlin wird dabei seinem Ruf als Hauptstadt des Laissez-faire gerecht: Hier dürfen sich Personen aus drei und nicht nur aus zwei Haushalten treffen.
Handel und Schulen sind deutschlandweit geöffnet. Es wird auch noch frisiert. Die Gastronomie hat indes zugesperrt und auch Kinos, Museen und Hotels sind verriegelt. Seit dreieinhalb Wochen ist Deutschland in diesem sanften Lockdown, der bisher aber nur ein halber Erfolg ist. Erfolgreich ist er deshalb, weil die Zahl der Neuinfektionen nicht mehr exponentiell steigt und Deutschland die harten Maßnahmen zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt der zweiten Welle gesetzt hat und daher auch die Intensivstationen noch nicht an ihre Grenzen stoßen.