Corona

Auch Merkel für ein europaweites Skiverbot

Angela Merkel.
Angela Merkel.(c) REUTERS (POOL)
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Deutsche Kanzlerin erwartet Querschüsse aus Österreich.

Berlin. Sieben Minuten spricht Angela Merkel im Bundestag, da taucht in ihrer Rede der kleine Nachbar Österreich auf. Die 16 Ministerpräsidenten hatten der CDU-Kanzlerin am Vorabend aufgetragen, „auf europäischer Ebene darauf hinzuwirken, dass bis 10. Jänner Skitourismus nicht zugelassen wird“. Merkel unterstützt das. Sie kündigt einen neuen Anlauf für ein europaweites Skiverbot an. Aber sie befürchtet, dass der Versuch scheitert: „Es sieht leider nicht so aus, wenn man die österreichischen Verlautbarungen hört, dass uns das so einfach gelingen könnte.“

Auf ein Verbot hatte zuvorderst Markus Söder gedrängt. Der Ministerpräsident schaffte in Bayern neue Fakten. Künftig umfasst die Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten auch Tagestouristen. Pistenspaß jenseits der Grenze – und sei es nur für ein paar Stunden – endet also in einer zehntägigen Quarantäne (die erst durch einen Test ab Tag fünf der Selbstisolation verkürzt werden kann).

Bund und Länder hatten am Mittwoch vereinbart, den deutschen Lockdown light zu verlängern; zunächst bis 20. Dezember, wobei Merkel damit rechnet, dass die Maßnahmen Anfang Jänner noch in Kraft sind. CDU-Kanzleramtschef Helge Braun sinnierte gar über Einschränkungen „bis März“.

Kritik vom FDP-Chef

Die Kontaktbeschränkungen wurden verschärft (fünf Personen plus Kinder; zwei Haushalte) und sollen nur von Weihnachten bis Neujahr gelockert werden. Gastronomie, Hotels (für Touristen), Freizeiteinrichtungen bleiben zu. Zu den Verschärfungen zählt, dass in der Deutschen Bahn nur noch Fensterplätze reserviert werden können und im Handel ab 800 Quadratmeter Verkaufsfläche künftig 20 Quadratmeter pro Kunde gelten. Christian Lindner (FDP) kritisierte Letzteres als „Beitrag zur Verödung der Innenstädte und zur Erhöhung der Marktanteile von Amazon“. (strei)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2020)

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