Corona

4954 Neuinfektionen: „Es muss in den nächsten Tagen viel stärker nach unten gehen"

Die zweite Hälfte des Lockdowns wird entscheidend sein.
Die zweite Hälfte des Lockdowns wird entscheidend sein.(c) Reuters
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Gesundheitsminister Anschober spricht von einem „ersten Schritt“ in die richtige Richtung. Die zweite Hälfte des Lockdowns werde entscheidend sein.

„Wir haben eine Stabilisierung geschafft und jetzt einen ersten Schritt nach unten, nicht mehr": So kommentierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die aktuelle Corona-Entwicklung bei einer Pressekonferenz am Freitag. 4954 Neuinfektionen wurden in den vergangenen 24 Stunden in Österreich gemeldet.

Auch die Zahl der Hospitalisierungen ist leicht auf 4405 gesunken. 703 Patienten werden derzeit auf Intensivstationen behandelt - zwei weniger als gestern. 113 neue Todesfälle wurden registriert, insgesamt sind es nun 2886.

Die Neuinfektionen teilen sich wie folgt auf die Bundesländer auf:

Burgenland: 139
Kärnten: 553
Niederösterreich: 705
Oberösterreich: 1076
Salzburg: 393
Steiermark: 738
Tirol: 461
Vorarlberg: 273
Wien: 616

Anschober gegen „zu starke" Lockerungsschritte

Die Zahlen seien nach wie vor „dramatisch“ hoch, betonte Anschober: „Es muss in den nächsten Tagen viel stärker nach unten gehen“. Die zweite Corona-Welle sei nach wie vor in ganz Europa in voller Wucht präsent - „sie ist ist viel dramatischer als die erste Welle." Die Frage, warum das so ist, werde die Wissenschaft wohl noch lange beschäftigen.

Die zweite Hälfte des harten Lockdowns wird nun entscheidend sein, wie der Gesundheitsminister erklärte. „Wir alle miteinander müssen wirklich überlegen, was wir an Kontakten brauchen“, appellierte er an die Bevölkerung. Die derzeitige leicht rückläufige Entwicklung bei den Neuinfektionen dürfe nicht durch zu starke und schnelle Lockerungsschritte gefährdet werden, darüber sei man sich in der Regierung einig. Kommenden Mittwoch will Türkis-Grün ja einen Öffnungsplan beschließen, Handel und Schulen sollen zuerst aufmachen (mehr dazu).

Intensivstationen: „Sehr kritisch, aber keine Katastrophe"

Klaus Markstaller, Leiter der Klinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin am Wiener AKH, beschrieb die Lage auf den Intensivstationen als „sehr angespannt, sehr kritisch, aber es ist keine Katastrophe.“ Österreich werde „relativ gute Weihnachten“ verbringen können, wenn es eine gemeinsame Kraftanstrengung aller gebe: „Wir von Seiten der Intensivmediziner tun alles dafür und nehmen dafür gerne ein anstrengenderes Weihnachten in Kauf."

Markstaller betonte, dass Covid-19 nicht nur Ältere betreffe: Derzeit würden auf der Intensivstation des AKH hauptsächlich Patienten zwischen 50 und 60 Jahren behandelt, die Jüngste sei 19, der Älteste 68. Niemand solle die Krankheit, die auch massive Langzeitfolgen haben könne, auf die leichte Schulter nehmen: „Auch wenn Sie nicht daran sterben, Sie wollen diese Krankheit nicht haben“, mahnte er die Bevölkerung.

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