Eine Bande gibt sich als Polizisten aus und zieht so vorwiegend älteren Menschen Millionen aus der Tasche. Nur über das Telefon. Wie kann so etwas passieren?
Wien. Es beginnt immer mit einem Anruf. Der Täter dürfte sich die Nummern aus dem Telefonbuch suchen. Er geht dabei sehr schlau vor, sucht sich Namen aus, die eingesessen österreichisch klingen. Dann ruft er an.
Am Ende sind die Menschen ihr Geld los. Viel Geld. 4,5 Millionen hat die Betrügerbande in Wien seit 2018 so eingeheimst von 200 Frauen und Männern. Dabei fließt kein Blut, keine Waffe wird gezückt, und niemand hat ein Messer. Es ist die Stimme am Telefon, die einmal freundlich, vertrauensvoll, einmal bestimmt, einmal drohend klingt. Geleitet von ihr suchen die Opfer all ihre Ersparnisse zusammen und händigen sie den Tätern aus. Geld, Juwelen, Sparbücher. Manche sind so überzeugt, das Richtige zu tun, dass sie erst am Abend begreifen, was passiert ist.