Interview

„Nudging“: „Wenn es um Dritte geht, agiert man viel rationaler“

Man sollte mit einem engeren Angehörigen, zum Beispiel mit der Oma, argumentieren (Archivbild.
Man sollte mit einem engeren Angehörigen, zum Beispiel mit der Oma, argumentieren (Archivbild.(c) REUTERS (SERGIO PEREZ)
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„Nudging“, also „Anstupsen“, kann Menschen ohne Zwang zu einem Verhalten bewegen, erklärt Experte Axel Sonntag.

Die Presse: Was kann Nudging (verhaltensökonomische Anreize, Anm.), was Zwang nicht kann?

Axel Sonntag:
Nudging ist eine softere Maßnahme. Man kann Entscheidungen beeinflussen, ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verändern – und trotzdem zu einer Verhaltensänderung führen. Aber nur, wenn das Verhalten auf anderen Ebenen nicht zu eingeschränkt ist: Wenn zum Beispiel starke ökonomische Anreize vorhanden sind, wird Nudging nicht viel bewirken.


Und nun, in der Coronakrise?

Nudging kann zum Beispiel in einem Raum wirken, wo das Recht nicht hinkommt oder keine Kontrollen stattfinden können. Zum Beispiel bei privaten Feiern. Da kann Nudging – und das Appellieren an den sozialen Zusammenhalt – etwas bewirken.

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