Wien

Antisemitischer Angriff auf Rabbiner

Während Attacke schrie Frau antisemitische Parolen.

Wien. Zu einer antisemitischen Attacke auf einen Rabbiner ist es am Donnerstag in Wien-Landstraße gekommen, wie das Innenministerium am Freitag bekannt gab. Eine Frau bedrohte den Rabbiner bei einer Bushaltestelle mit einem Messer, riss ihm die Kippa vom Kopf und versuchte, ihm Fußtritte zu verpassen. Dabei schrie die Angreiferin: „Schlachtet alle Juden!“ Der Rabbiner blieb unverletzt.

Scharfe Reaktionen

„Judenhass und Antisemitismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Meine Solidarität gilt allen in Österreich lebenden Jüdinnen und Juden“, twitterte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte schon Donnerstag Nacht reagiert: „Ich verurteile den antisemitischen Angriff auf einen Rabbi in Wien auf das Allerschärfste. Wir müssen den Antisemitismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen und alles dafür tun, um jüdisches Leben hier in Österreich in Sicherheit zu ermöglichen. Denn Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa“, erklärte Kurz. Innenminister Karl Nehammer ergänzte: „Neben dem verstärkten Schutz der Synagogen werden alle Maßnahmen getroffen, um diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff rasch aufzuklären. Es gibt keine Toleranz bei Antisemitismus.“ Der Präsident der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, bezeichnete den Angriff als „verstörenden Vorfall“, der viele verunsichert habe.

Die Angreiferin ist etwa 50 Jahre alt und 170 cm groß, sie trug einen grauen Mantel. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2020)

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