EM-Qualifikation

In Frankreich fiel die Abwehrmauer der ÖFB-Frauen

Sarah Puntigam und Kolleginnen kämpften, diesmal waren die Französinnen aber zu stark.
Sarah Puntigam und Kolleginnen kämpften, diesmal waren die Französinnen aber zu stark.APA/AFP/DAMIEN MEYER
  • Drucken

Österreich kassierte die ersten Gegentore und mit 0:3 die erste Niederlage. Die Chance auf die EM-Endrunde 2022 aber ist intakt.

Guingamp/Wien. Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats traf Österreichs Frauen-Nationalteam in der Qualifikation für die EM 2022 auf Frankreich. In einer Abwehrschlacht hatten die ÖFB-Frauen im Hinspiel gegen die Nummer drei der Welt ein 0:0 erreicht, auch in Guingamp war die Devise von Irene Fuhrmann klar. Die ÖFB-Teamchefin setzte auf eine Fünferkette und Jasmin Eder als Staubsauger davor. Auf der Gegenseite hatte Corinne Diacre ihren Disput mit Kapitänin Amadine Henry beigelegt, die Lyon-Regisseurin war eine von fünf Neuen in der Startelf.

Die Österreicherinnen zogen von Beginn an zwei Ketten um den eigenen Strafraum auf, nur Nicole Billa lauerte weiter vorne. Frankreich hielt den Druck hoch, kam über die Flügel, wo mit Majri und Cascarino neues, flinkes Personal spielte, suchte und fand immer wieder die Lücken zwischen den Linien. Es war ein Spiel mit dem Feuer und ging nicht lange gut. Nach einem Eckball war die 1,87 m große Renard vor Torhüterin Manuela Zinsberger am Ball und versenkte ihn (11.) – Österreichs erstes Gegentor in der Qualifikation.

Reaktionen

Teamchefin Irene Fuhrmann: "Es war das erwartet schwer Spiel gegen den Favoriten Frankreich. Trotz der Niederlage haben wir uns in meinen Augen ganz ordentlich verkauft. Wir haben nie die Ordnung verloren und bis zum Ende gekämpft. Jetzt gilt es das Spiel zu analysieren und den Blick nach vorne zu richten. Am Dienstag haben wir mit Serbien bereits die nächste Aufgabe vor der Brust und da wollen wir die drei Punkte holen."

ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger: "Wir müssen uns heute eingestehen, dass Frankreich eine Top-Performance abgeliefert hat. Da können wir nur zu dieser Leistung gratulieren. Es waren zwei hohe Bälle, da sind die Französinnen einfach unglaublich stark, weil sie große Spielerinnen haben. Der dritte Gegentreffer muss in meinen Augen nicht passieren, das war unnötig. Aber wir haben immerhin gegen die Nummer drei der Welt gespielt und uns achtbar geschlagen."

Die Lufthoheit zählt zu den großen Qualitäten der Französinnen, das bewiesen sie wenig später erneut. Nach Maßflanke aus dem Halbfeld schummelte sich Katoto zwischen Virginia Kirchberger und Carina Wenninger und köpfelte zum 2:0 ein (27.). Österreich war in den Zweikämpfen nicht ganz so konsequent und offensiv kaum präsent, auch weil nach Ballgewinnen zu zögerlich nachgerückt wurde. Ein Abschluss von Billa nach einem Eckball sollte die gefährlichste Aktion bleiben (34.).

Aluminium hilft Zinsberger

Das Bild änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht. Frankreich drückte, die ÖFB-Frauen verteidigten tief und hatten Glück, als Katoto die Stange traf (52.). Die nächste Großchance machte Zinsberger zunichte, als sie nach einem Freistoß einen abgefälschten Renard-Kopfball mit einer Glanzparade entschärfte (61.). Gegen Cascarino rettete dann noch einmal Aluminium (69.), ehe Frankreich doch noch traf: Nach einem verlängerten Eckball reagierte Katoto am schnellsten und erhöhte auf 3:0 (73.) – der Endstand, da ein Majri-Tor irrtümlich wegen Abseits nicht zählte (91.). Das Erfreulichste aus österreichischer Sicht war das Comeback von Laura Feiersinger nach einem Jahr und langwierigen Fußproblemen sowie das Debüt der 19-jährigen Neulengbach-Topscorerin Lisa Kolb.

Frankreich hat den Gruppensieg und das EM-Ticket sicher, doch für die ÖFB-Frauen ist die Chance intakt. Dank des Punktgewinns gegen den Favoriten im Heimspiel dürften sie bei einem Sieg gegen Serbien am Dienstag (18.30 Uhr, live ORF Sport+) einer der drei besten Gruppenzweiten sein und damit direkt aufsteigen. Einige der mitentscheidenden Parallelpartien werden allerdings erst im Frühjahr gespielt. Zumindest das Play-off ist den Österreicherinnen jedenfalls sicher.

Frankreich – Österreich 3:0 (2:0). SR Staubli (SUI). Tore: Renard (11.), Katoto (27., 73.).

Österreich: Zinsberger; Wienroither (91. Weilharter), Wenninger, Kirchberger, Puntigam, Aschauer (61. Naschenweng); Enzinger (61. Feiersinger), Eder, Zadrazil, Dunst (75. Kolb); Billa (46. Pinther).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.