Song zum Sonntag

Alles normal, nichts neu, alles gut

Blackstarkids
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„Ich bin sehr nostalgisch und liebe die frühen 2000er“, sagt Gabe von den Blackstarkids, einem Poptrio aus Kansas City. „Whatever, Man“ heißt das aktuelle Album.

Blackstarkids: „Acting Normal“. Eine fetzige New-Wave-Gitarre, aufgefangen von einem Happy-Ska-Punk-Rhythmus: Der Anfang klingt, als würden es brave Jugendliche ihren alten Eltern (oder jungen Großeltern) recht machen wollen, nach frühen Achtzigern. Der Song bleibt nicht (ganz) so, sondern entwickelt einen eigentümlich schwankenden Groove und eine freundliche Atmosphäre, in der auch Zeilen wie „I was a punk at school, always sleeping in class“ oder „I don't give a damn 'bout what they say“ einfach nett klingen. „I'm done acting normal“, singt er, sie entgegnet: „I wanna wake up and do something that's so normal.“ Das ist nur scheinbar ein Widerspruch: Gegen die Normalität zu sein ist längst genauso normal, wie dafür zu sein. Pop ist sowieso alles. Hip-Hop und Punk auch. So lange die Orgel so süß singt, ist die Welt prinzipiell in Ordnung. Das ist nicht Eskapismus, sondern Optimismus. Und den brauchen wir eh in dieser Zeit.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

„Whatever, Man“
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2020)

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