Leitartikel

Der Iran, Israel und der „Staatsterrorismus“

Es ist schwer abzuschätzen, welche Folgen dieser Anschlag haben wird.
Es ist schwer abzuschätzen, welche Folgen dieser Anschlag haben wird.REUTERS
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Außergerichtliche Tötungen wie der Anschlag auf den iranischen Atomwissenschaftler Fakhrizadeh verstoßen gegen das Recht. Doch der Iran sollte besser nicht mit dem Finger auf andere zeigen.

Es ist schwer abzuschätzen, welche Folgen dieser Anschlag haben wird. Im Moment hält der Nahe Osten den Atem an. Der Iran schwor Vergeltung und zeigte mit dem Finger auf Israel, das seine Botschaften in Alarmbereitschaft versetzte. Der Weltöffentlichkeit mag der Name des Mannes, der auf einer Landstraße nahe Teheran getötet wurde, kaum bekannt gewesen sein. Doch Insidern war Mohsen Fakhrizadeh ein Begriff: Der Atomphysiker galt als Vater des iranischen Nuklearwaffenprogramms, das zumindest bis 2003 auf Hochtouren gelaufen sein dürfte, auch wenn dies die Islamische Republik abstreitet.

Irans Staatsspitze legte zunächst keine Beweise für ihre Vorwürfe vor. Doch der Verdacht, dass Israel hinter dem Attentat auf den 62-jährigen Top-Wissenschaftler und Offizier der Revolutionsgarden steckt, ist nicht abwegig. Der jüdische Staat fühlt sich existenziell bedroht vom iranischen Atomprogramm und führt seit Jahren einen Schattenkrieg dagegen. Vor Fakhrizadeh wurden vier andere iranische Nuklearwissenschaftler getötet und ein Computerwurm namens Stuxnet in die Urananreicherungsanlage Natanz eingeschleust, wo heuer übrigens ein mysteriöser Brand ausbrach.

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