Zwischentöne

Wieder keine Dame am ersten Pult der Symphoniker

Wiens Konzertorchester hatte im Vorjahr Schlagzeilen gemacht und eine Konzertmeisterin aus Berlin engagiert. Sie wurde wieder abgewählt.

Die Freude im Vorjahr war groß: Die Wiener Symphoniker hatten eine Dame an ihr erstes Pult gebeten: Sophie Heinrich, Mitglied des Orchesters der Komischen Oper Berlin, hatte sich um die Konzertmeisterstelle beworben und das Probespiel gewonnen. Sie begann bei den Bregenzer Festspielen ihr Probejahr. Dann kam Corona und man war sich im Klaren darüber, dass es extrem unfair wäre, die nötige Abstimmung, die nach Ablauf des Probejahrs eine probeweise Bestellung in eine endgültige verwandelt, nach Wochen und Monaten abzuhalten, in denen keine Konzerte stattfinden konnten.

Also entschied man, sechs Monate anzuhängen. Die sind nun verstrichen. Die Musikergemeinschaft hat abgestimmt – und die Kollegin nicht bestätigt. Das heißt: Wieder keine Frau am führenden Pult des großen Wiener Konzertorchesters. So ähnlich wird es nun allseits heißen.
Ganz abgesehen von der Tatsache, dass in solchen Fragen nach wie vor Wagners „Meistersinger“-Prinzip gelten muss: „Hier gilt's der Kunst“, der Sachverhalt ist in diesem Fall mehr als kompliziert und verwirrend.

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