Interview

Georg Thiel: „Ein Buch ist wie ein Brieflos“

Georg Thiel.
Georg Thiel.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Schriftsteller Georg Thiel über das Therapeutische an Autobiografien, das langweilige Leben vieler Autoren und über die Unmöglichkeit, einen Bestseller zu planen.

Die Presse: Auf Ihrer Website erfährt man nicht allzu viel von Ihnen. Unter „Vita“ gibt es bloß ein Foto von Ihnen und ein Zitat von Heimito von Doderer, das lautet: „Der Schriftsteller ist ein ekelhafter Kerl.“ Sie sehen das offenbar auch so?

Georg Thiel: Mir gefällt das Zitat einfach, aber es hat keinen Bezug zu mir – ich bin ein sehr charmanter, reizender, empathischer Mensch. Ich hatte vor wenigen Wochen ein anderes Doderer-Zitat dort stehen, nämlich: „Ein Schriftsteller hat keine Biografie.“ Das gefiel mir fast noch besser.


Warum?

Weil die meisten Schriftsteller ein fürchterlich langweiliges Leben führen und aus ihrer Innenwelt her schreiben. Aber ihr eigentliches Leben findet oft am Schreibtisch vor einem Computer statt und verläuft nicht sehr spektakulär. Ein Schriftsteller verbringt viel Zeit damit, zu versuchen, einen Gedanken aus seinem Kopf raus zu wringen

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